Quer durch Südamerika

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Unsere Reiseroute

Montag, 31. Oktober 2016

Kapitel 9 - Entspannung und Flamingos in San Pedro de Atacama, Chile

30.10.2016, San Pedro de Atacama, Chile

Da wir heute erst um 16:00 Uhr einen Ausflug geplant hatten, konnten wir erst einmal ausschlafen, das Hotel und das Frühstücksbuffet genießen.
Rezeption
Aromatisiertes Wasser für Zwischendurch
2 Sorten Rosinen
Abfahrtszeiten Shuttle
Mystische Zeichen auf dem Weg
Auch als Kieselbild
Bewässerungssystem
Aussichtsplattform für Sonnenuntergänge
und Sterne (rechts der Bungalow mit
unserem Zimmer)



Joghurt, Milch, Obst
Brot und süße Stückchen



Müslibar

Es gibt verschiedene Schinken, Käse, Müsli zum Selbermischen (z.B. auch mit Kakao-Milch), Eier (schmecken etwas wässrig), Speck, Würstchen, Kaffee, Tee (natürlich auch Kokablätter zum selber aufbrühen), frisch gepresste Säfte (Orange, Himbere, Zimtapfel [was auch immer das ist, schmeckt aber nicht schlecht]) und diverse "Brotsorten" (die man natürlich nicht mit den Deutschen vergleichen darf).
So gestärkt haben wir uns erst einmal eine (also jeder eine) Massagen gegönnt. Der SPA-Bereich ist wirklich schön angelegt, mit 3 Pools, 2 Jacuzzis und einem großen Bereich mit mehreren verschiedenen Räumen für diverse Massagen und Sauerstofftherapien.
Wir haben uns aber auf normale Massagen beschränkt, hätten aber besser die Masseurinnen getauscht, die von Katja hat mehr gestreichelt und die von Stefan hat viel zu hart zugelangt und außerdem hat sie, an der Stelle, an der der Masseur schon mal klopft statt knetet, ganz schön zugeschlagen... Mal sehen, ob das nicht noch blaue Flecke gibt...
Spa-Bereich
Das Massage-"Menü"
Unser Massageraum
Spa-Bereich
Danach ging es zur Entspannung an den Pool. In der Wüste am Mittag wirkt auch ein Pool mit 28°C wie Eiswasser. Das gibt sich, wenn man mal drin liegt. Aber beim wieder Herauskommen hat man das gleiche Problem, wie mit der Dusche.... Durch die hohe Verdunstung wird es draußen trotz (oder gerade wegen) der Sonne sofort unheimlich kalt. Also entweder drin bleiben oder sofort abtrocknen.

Außenbereich, Pools, Liegen, Bar
Jacuzzi
Pisco sour classico
Die Poolbar





Nach ein wenig Bloggen haben wir uns dann fertig gemacht und auf unsere Abholung zur Excursion nach Toconao und zur Laguna Chaxa gewartet. Unser Fahrer mit Guide kamen ca. 15min zu spät, weil es in San Pedro zu einem Verkehrsstau gekommen ist... Eigentlich unvorstellbar, aber wenn sich in dem kleinen Ort zwei Reisebusse gleichzeitig mal treffen, geht wohl gar nichts mehr.
Unser Guide war Chilene aus Santiago mit sehr guten Englischkenntnissen, der hier mal probeweise 6 Monaten gearbeitet hat und dann da geblieben ist, weil es ihn so gut hier gefallen hat.
Außerdem gibt es wohl keine Straftaten hier, also man kann sein Auto offen stehen lassen und nachts unbesorgt spazieren gehen. Dies ist schon ein hoher Lebenskomfort, wenn man keine Angst haben muss. Wobei Chile wohl insgesamt relativ sicher ist, es gibt hier im ganzen Land nur ca. 300 Morde/Jahr laut Christian.
Zunächst haben wir die Kirche von Toconao besucht. Eine kleine alte Kirche die noch traditionell mit viel Kaktusholz gebaut wurde (und der Glockenturm getrennt vom Kirchenschiff stand, angeblich weil die zwei Vulkane die als männlich und weiblich charakterisiert werden auch getrennt stehen). Ein Teil der Kirche ist wohl bei einem Erdbeben abgebrannt und die beschädigten Stellen wurden mit Bambus ausgebessert, da Kaktusholz, rar, teuer und vor allem auch geschützt ist. Ansonsten ist der ganze Ort aus dem Vulkanstein gebaut.

San Isidro, Schutzheiliger
der Landwirtschaft
 
Weiter ging es zu unserem ersten chilenischen Cache. Viele Cacher sehen die Stelle nur vom Tourbus aus, die hier alle nicht anhalten. Wir dachten auch zunächst uns würde das gleiche Schicksal ereilen, aber wir waren überraschender Weise die einzigen Teilnehmer im Minibus und so konnten wir den Guide fragen, ob er auch mal einen Cache suchen möchte, was er auch gleich gemacht hat. Nachdem er den Fahrer an die nächste Stelle zum Cache dirigiert hatte, ist er dann auch gleich mit dem GPS vorweg gegangen und hat die Dose tatsächlich als erster entdeckt. Herzlichen Glückwunsch! Wir hatten schon Angst gar keinen Cache in Chile loggen zu können, aber so sind wir unerwartet heute doch noch zu unserer ersten Dose hier gekommen.
Weiter ging die Fahrt dann zur Laguna Chaxa, die viele Flamingos ganzjährig beherbergt. Dort gibt es einen schönen Rundweg, auf dem man lernt, warum die Flamingos rosa sind... In Kurzform:
Hier gibt es einen Salzsee, der von unterirdischen Flüssen aus Bolivien gespeist wird, dadurch bilden sich kleine salzhaltige Seen, in denen leben schwefelabbauende Bakterien (die Sauerstoff dabei produzieren), diese erzeugen nebenbei Beta-Carotin, diese werden von kleinen Krebsen gefressen, die dadurch rosa erscheinen. Die sind zwar klein, aber man kann die im Wasser erkennen. Dann fressen die Flamingos die Krebse und können das Beta-Carotin nicht abbauen und somit lagern sie es in ihren Federn ab.
Es gibt wohl nur 6 Arten von Flamingos auf der Welt und hier in der Wüste kommen 3 Arten davon gemeinsam vor... Der Andenflamingo, der chilenische Flamingo und der James-Flamingo.
Diese sind durch unterschiedliche Färbungen der Federn und ihre Körpergröße gut zu unterscheiden.
Auf jeden Fall filtrieren sie den ganzen Tag das Wasser nach den kleinen Krebsen und lassen sich hier wunderbar beobachten. Nebenbei gibt es noch ein paar andere Vögel die hier gerade überwintern, wie den kleinen Sandpfeifer, ein Zugvogel der zwischen Atacama und Canada hin und her wechselt.
Wir haben viel über den Salzsee, die Vögel und die Entstehung der Atacamawüste, die zwischen einer Falte aus Nascar und Südamerikanischer Platte und einer Vulkankette liegt, erfahren.

Die Bakterien
Alles Salz...
Sandpfeifer
Jungvogel beim Federwechsel
Anden-Falmingo

Flugstudie Flamingos



Auch die mystische Geschichte wie der Salzsee entstanden ist, wurde uns erzählt:
es gab zwei Brüder, der Vulkan Licancabur und sein Bruder, der gleich nebem ihm liegt und ihm zum Verwechseln ähnlich sah. Und dann gab es noch die Vulkandame Quimal, die Licancabur zur Frau versprochen war. Der Bruder war aber auch in die Frau verliebt und hat sich zu ihr als sein Bruder geschlichen, was natürlich aufgeflogen ist, als die beiden in flagranti erwischt wurden. Licancabur war verständlicherweise ziemlich sauer auf seinen Bruder und hat ihm den Kopf abgeschlagen, weswegen die beiden heute sehr unterschiedlich aussehen. Quimal ist verbannt worden wegen der Tat und sie und Licancabur haben bittere Tränen geweint wegen der Trennung, die dann den Salzsee geschaffen haben. Nun waren die Götter aber auch wieder ein wenig weich geworden und so dürfen sich Licancabur und Quimal einmal im Jahr "sehen" wenn sich ihre Schatten bei der Wintersonnenwende treffen.
Licancabur und sein Bruder

Uns hat der Ausflug sehr gut gefallen und wir waren dann gegen 19:30 Uhr wieder zurück im Hotel.
Diesmal haben wir nur eine Kleinigkeit an der schönen Hotelbar gegessen, da in unserem Programm wegen der Höhe und frühen Morgenstunde stand, man solle nur leichte Sachen essen und keinen Alkohol trinken. So gab es nur einen Ceasar-Salat und eine Fischpaltte mit verschiedenen Fischsorten, kalt und warm und Ceviche, einer Art Fischsalat. War alles hervorragend und hoffentlich leicht genug für den nächsten Tag. Dazu gab dann natürlich keinen Wein, sondern ein alkoholfreies, chilenisches Bier, das dem 0,Josef ziemlich nahe kam im guten Geschmack.
Erster Versuch mit Sternenfotografie

Und mit Baum im Vordergrund
Danach mussten wir dann gleich ins Bett, denn um 5:30 Uhr (morgens, kein Schreibfehler) geht es dann schon wieder los zu den Taito Geysiren.

Kapitel 8 - Höhentraining Teil 3 (4830m) - mit dem Bus über die Anden

Nach dem Frühstück im Hotel La Cormarca, bei dem es nun noch nicht mal mehr einen Toaster oder Eier zum Frühstück gab, sind wir mit unseren Taschen 300m weit zum Hotel Manantial del Silencio gerollert, wo wir von Martin gesagt bekommen hatten, dass wir vor dem großen Hotelschild auf den Gemini-Bus warten sollen. Der Bus würde nicht früher als 9:15 kommen, vielleicht aber auch erst um 9:20 oder 9:30 oder vielleicht auch erst 9:45.... Aber bestimmt nach 9:15! Es standen schon ein spanisch sprechendes Pärchen, eine französische Familie und eine einzelne Französin da und es kamen noch 2 Chinesinnen und ein Hund dazu.
Blumen am Hotel
Am Hotel
Frühstücksbuffet (alles)




Am Hotel
Stefan und der Hund
Unsere Tickets
Reisekaugummi, der Busfahrer ist
aber so gut gefahren, dass wir
den zum Glück nicht brauchten
Auf dem Weg zum Bus











Das spanisch sprechende Pärchen kannte sich anscheinend aus, die standen ganz am Ende der Vorfahrt. Als der Bus dann so gegen 09:40 kam, musste nämlich zuerst hinten das Gepäck eingeladen werden. Das haben die beiden Busfahrer erledigt, einer hat Nummernbändel dran montiert, der andere die Taschen in den Bus gewuchtet. Dann hat man an der Einsteigetür gewartet bis das fertig war und musste die Tickets abgeben, um dann einzeln einzusteigen.

Wir wollten gerne oben und vorne sitzen, dachten aber, dass wir die Familie mit den Kindern ganz nach vorne lassen und haben uns in die zweite Reihe gesetzt. Bis dann die Chinesinnen kamen und fragten, ob das unsere Plätze wären. Huch... hier gab's auch noch Platznummern auf den Tickets, das hatten wir nicht gewusst, also Entschuldigung und umgesetzt, auf die Plätze 1+2, ganz vorne am großen Panoramafenster, sehr schön.


Die Fahrt ging los und von Purmamarca aus, erst einmal etwa 2000m höher, wieder vorbei an dieser beeindruckenden Felsenlandschaft. Die Fahrer waren sehr gut, haben sich etwa alle 2 Stunden abgewechselt und sind ganz sicher gefahren. Martin hatte uns gesagt, dass man keine Lebensmittel mit über die Grenze nach Chile nehmen darf, also haben wir unterwegs das Brot, das wir gestern am Friedhofsausblick von einer Dame an der Straße gekauft haben, langsam aufgefuttert. Das Brot war gut, die kleinen runden Stücke ein bisschen süßlich und nach Anis schmeckend, das große Stück eher salzig.

Hier ein paar Impressionen von Unterwegs:

Lama Crossing (der Busfahrer
ist ordentlich drumherum gefahren)




Etwa eine gute halbe Stunde vor der Grenze hat einer der Fahrer dann die Zollzettel für die Einreise ausgeteilt (spanisch und englisch beschriftet, also kein Problem). Die haben wir ausgefüllt und bald schon waren wir an der Grenze. Man hatte uns gesagt, dass der Grenzübertritt eine Stunde dauern würde, wenn alles gut geht, oder auch 2 oder 3 Stunden dauern könnte, wenn das ganze Gepäck durchsucht werden würde.

Das Chilenische Zollformular









Beim ersten Grenzposten wechselte schon mal eine Tüte mit vermutlich Zigaretten vom Bus zum Grenzer... ob es daran lag, dass wir in unter einer Stunde die Grenze hinter uns gebracht haben, das wissen wir aber nicht.
Der Grenzübertritt läuft in mehreren Schritten ab, bei denen die Schalter von 1-6 durchnummeriert sind. Also 1. anstellen an den Ausreiseschalter aus Argentinien. Dann 2. anstellen an die Schlange für die Einreise nach Chile. Hier gibt es dann einen Stempel und einen Zettel mit den Einreisedaten und einem PDF417 Barcode. Irgendwie gab es 3. und 4. zwar, aber da mussten wir nicht hin, Fenster Nummer 5. gab es nicht mehr, aber 6. die Kontrolle vom Agrarministerium, die alle Gepäckstücke noch einmal durchleuchtet haben, also wieder raus aus dem Grenzgebäude, Koffer am Bus abholen, wieder rein, anstellen zum Durchleuchten (irgendwie muss die Durchleuchtungskastenfirma gute Kontakte zu den Regierungen hier haben, in Kürze bekommt unser Gepäck Strahlenschäden...), Taschen wieder raus zum Bus und verladen, einsteigen, weiterfahren. Das Gepäck auf ca. 4300m Höhe durch die Gegend zu schleifen ist ganz, ganz schön anstrengend.
Oh, ein Visum zu haben, das scheint die Sache übrigens nicht zu beschleunigen. Die beiden Chinesinnen haben zusammen genau so lange gebraucht für die Aus- und Einreise wie der gesamte übrige Bus zusammen, und das waren schon locker 40 Leute gewesen sein.


Die Grenze am Paso de Jama
Argentinsch-Chilenischer
Grenzposten im Nirgendwo
unser Bus


Wir haben extra unser Essen bis Chile aufgegessen gehabt, weil wir nichts mit rüber nehmen durften und weil uns gesagt wurde, es gäbe nichts zu essen unterwegs. Das keiner eine Würschtelbude an der Grenzstation aufmacht... Hier müssen ja eh alle anhalten.

Kaum hatten wir die Grenze verlassen, teilte einer der Busfahrer auch schon Essen aus. Es gab zunächst ein Tablett mit Käsesandwitch (hat einfach nach gar nichts geschmeckt), Cracker, einem Stück Kuchen (war brutal süß), einem Päckchen O-Saft und zwei Bonbons.
Dann kam aber noch ein Nachtisch mit Schokokuchen (mit Vanillegeschmack!!!, wer sagt, dass Schokokuchen auch nach Schokolade schmecken muss...) mit einem Tütchen Mehrfruchtsaft.
Weiter ging es durch die Anden auf der chilenischen Seite weiter bis auf 4830m Höhe.
Dann ging es aber schon schnell wieder runter auf ca. 2400m nach San Pedro de Atacama, welches wir dann sogar etwas früher als geplant erreicht haben.

Impressionen von der Chilenischen Seite der Anden:





Unfall, ein umgekippter Autotransporter
Verrückte Europäer...
mit dem Rad auf 4400m



Vikunja crossing...
Höchster Punkt der Strecke: 4837m üNN
Ankunft in San Pedro de Atacama
Unser Fahrer hat uns schon erwartet und uns ins Hotel gefahren, das leider nicht im Ort, sondern ca. 10min (mit dem Auto) außerhalb liegt. Eigentlich hatten wir uns ein Hotel im Ort ausgesucht gehabt, das war aber leider schon ausgebucht und so haben wir ein kostenloses Upgrade bekommen und sind nun im Hotel Cumbres San Pedro de Atacama. Und gleich vorweg, vielen Dank an Enchanting, das ist ein tolles Hotel!
Die Hotelanlage besteht aus mehreren, einzelnen Bungalows, die jeweils drei Zimmer beherbergen. Bauart und Ausstattung hat uns gleich an die Lodge in Südafrika erinnert, in der wir damals gewohnt haben. Es ist eigentlich ganz in Holz und Stein gebaut, mit einer schönen Beleuchtung für nachts. Neben dem großen Schlafzimmer, haben wir eine eigene Terrasse mit Blick auf die Vulkane, und ein Badezimmer mit Natursteinen und zwei (!) Duschen, eine innen für morgens, wenn es kalt ist und eine draußen im Freien, wenn es warm ist. Total toll so in der Mittagssonne zu duschen. Aber die trockenste und höchstgelegene Wüste der Welt hält natürlich eine kleine Überraschung bereit...
Während man in Deutschland, wenn man im Sommer heiß duscht und raus geht gleich anfängt zu schwitzen und man es kaum aushält, verdunstet hier das Wasser auf der Haut so schnell, nachdem man die Dusche abgestellt hat, dass es einen sofort anfängt fürchterlich zu frieren! Also schnell abtrocknen.
Eingang zu unserem Zimmer
Schlafbereich
Schreibtisch
Bad
Dusche innen und draußen
Blick von unserer Terasse









Weil der Ort zu weit weg ist, haben wir uns für ein Abendessen im Hotel entschieden. Es gab BBQ-Buffet mit vielen leckeren Vorspeisen, ganz tolles Fleisch, Würstchen und Gemüse vom Grill und sehr gute Nachspeisen, wie z.B. eine gegrillte Ananas, sehr zu empfehlen.
Danach konnten wir dann nur noch ins Bett fallen und schlafen.

Vorspeisen-Buffet
Nachspeisen-Buffet


BBQ - Hühnchen, Rind, Würstchen
(Chorizzo, Blutwurst, noch ne Wurst)
Spareribs (Schwein)

BBQ - Gemüse


Ein Chardonnay


Crepes mit Dulce de Leche, Himbeerpanacotta, Creme Brulee