Quer durch Südamerika

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Unsere Reiseroute

Montag, 31. Oktober 2016

Kapitel 8 - Höhentraining Teil 3 (4830m) - mit dem Bus über die Anden

Nach dem Frühstück im Hotel La Cormarca, bei dem es nun noch nicht mal mehr einen Toaster oder Eier zum Frühstück gab, sind wir mit unseren Taschen 300m weit zum Hotel Manantial del Silencio gerollert, wo wir von Martin gesagt bekommen hatten, dass wir vor dem großen Hotelschild auf den Gemini-Bus warten sollen. Der Bus würde nicht früher als 9:15 kommen, vielleicht aber auch erst um 9:20 oder 9:30 oder vielleicht auch erst 9:45.... Aber bestimmt nach 9:15! Es standen schon ein spanisch sprechendes Pärchen, eine französische Familie und eine einzelne Französin da und es kamen noch 2 Chinesinnen und ein Hund dazu.
Blumen am Hotel
Am Hotel
Frühstücksbuffet (alles)




Am Hotel
Stefan und der Hund
Unsere Tickets
Reisekaugummi, der Busfahrer ist
aber so gut gefahren, dass wir
den zum Glück nicht brauchten
Auf dem Weg zum Bus











Das spanisch sprechende Pärchen kannte sich anscheinend aus, die standen ganz am Ende der Vorfahrt. Als der Bus dann so gegen 09:40 kam, musste nämlich zuerst hinten das Gepäck eingeladen werden. Das haben die beiden Busfahrer erledigt, einer hat Nummernbändel dran montiert, der andere die Taschen in den Bus gewuchtet. Dann hat man an der Einsteigetür gewartet bis das fertig war und musste die Tickets abgeben, um dann einzeln einzusteigen.

Wir wollten gerne oben und vorne sitzen, dachten aber, dass wir die Familie mit den Kindern ganz nach vorne lassen und haben uns in die zweite Reihe gesetzt. Bis dann die Chinesinnen kamen und fragten, ob das unsere Plätze wären. Huch... hier gab's auch noch Platznummern auf den Tickets, das hatten wir nicht gewusst, also Entschuldigung und umgesetzt, auf die Plätze 1+2, ganz vorne am großen Panoramafenster, sehr schön.


Die Fahrt ging los und von Purmamarca aus, erst einmal etwa 2000m höher, wieder vorbei an dieser beeindruckenden Felsenlandschaft. Die Fahrer waren sehr gut, haben sich etwa alle 2 Stunden abgewechselt und sind ganz sicher gefahren. Martin hatte uns gesagt, dass man keine Lebensmittel mit über die Grenze nach Chile nehmen darf, also haben wir unterwegs das Brot, das wir gestern am Friedhofsausblick von einer Dame an der Straße gekauft haben, langsam aufgefuttert. Das Brot war gut, die kleinen runden Stücke ein bisschen süßlich und nach Anis schmeckend, das große Stück eher salzig.

Hier ein paar Impressionen von Unterwegs:

Lama Crossing (der Busfahrer
ist ordentlich drumherum gefahren)




Etwa eine gute halbe Stunde vor der Grenze hat einer der Fahrer dann die Zollzettel für die Einreise ausgeteilt (spanisch und englisch beschriftet, also kein Problem). Die haben wir ausgefüllt und bald schon waren wir an der Grenze. Man hatte uns gesagt, dass der Grenzübertritt eine Stunde dauern würde, wenn alles gut geht, oder auch 2 oder 3 Stunden dauern könnte, wenn das ganze Gepäck durchsucht werden würde.

Das Chilenische Zollformular









Beim ersten Grenzposten wechselte schon mal eine Tüte mit vermutlich Zigaretten vom Bus zum Grenzer... ob es daran lag, dass wir in unter einer Stunde die Grenze hinter uns gebracht haben, das wissen wir aber nicht.
Der Grenzübertritt läuft in mehreren Schritten ab, bei denen die Schalter von 1-6 durchnummeriert sind. Also 1. anstellen an den Ausreiseschalter aus Argentinien. Dann 2. anstellen an die Schlange für die Einreise nach Chile. Hier gibt es dann einen Stempel und einen Zettel mit den Einreisedaten und einem PDF417 Barcode. Irgendwie gab es 3. und 4. zwar, aber da mussten wir nicht hin, Fenster Nummer 5. gab es nicht mehr, aber 6. die Kontrolle vom Agrarministerium, die alle Gepäckstücke noch einmal durchleuchtet haben, also wieder raus aus dem Grenzgebäude, Koffer am Bus abholen, wieder rein, anstellen zum Durchleuchten (irgendwie muss die Durchleuchtungskastenfirma gute Kontakte zu den Regierungen hier haben, in Kürze bekommt unser Gepäck Strahlenschäden...), Taschen wieder raus zum Bus und verladen, einsteigen, weiterfahren. Das Gepäck auf ca. 4300m Höhe durch die Gegend zu schleifen ist ganz, ganz schön anstrengend.
Oh, ein Visum zu haben, das scheint die Sache übrigens nicht zu beschleunigen. Die beiden Chinesinnen haben zusammen genau so lange gebraucht für die Aus- und Einreise wie der gesamte übrige Bus zusammen, und das waren schon locker 40 Leute gewesen sein.


Die Grenze am Paso de Jama
Argentinsch-Chilenischer
Grenzposten im Nirgendwo
unser Bus


Wir haben extra unser Essen bis Chile aufgegessen gehabt, weil wir nichts mit rüber nehmen durften und weil uns gesagt wurde, es gäbe nichts zu essen unterwegs. Das keiner eine Würschtelbude an der Grenzstation aufmacht... Hier müssen ja eh alle anhalten.

Kaum hatten wir die Grenze verlassen, teilte einer der Busfahrer auch schon Essen aus. Es gab zunächst ein Tablett mit Käsesandwitch (hat einfach nach gar nichts geschmeckt), Cracker, einem Stück Kuchen (war brutal süß), einem Päckchen O-Saft und zwei Bonbons.
Dann kam aber noch ein Nachtisch mit Schokokuchen (mit Vanillegeschmack!!!, wer sagt, dass Schokokuchen auch nach Schokolade schmecken muss...) mit einem Tütchen Mehrfruchtsaft.
Weiter ging es durch die Anden auf der chilenischen Seite weiter bis auf 4830m Höhe.
Dann ging es aber schon schnell wieder runter auf ca. 2400m nach San Pedro de Atacama, welches wir dann sogar etwas früher als geplant erreicht haben.

Impressionen von der Chilenischen Seite der Anden:





Unfall, ein umgekippter Autotransporter
Verrückte Europäer...
mit dem Rad auf 4400m



Vikunja crossing...
Höchster Punkt der Strecke: 4837m üNN
Ankunft in San Pedro de Atacama
Unser Fahrer hat uns schon erwartet und uns ins Hotel gefahren, das leider nicht im Ort, sondern ca. 10min (mit dem Auto) außerhalb liegt. Eigentlich hatten wir uns ein Hotel im Ort ausgesucht gehabt, das war aber leider schon ausgebucht und so haben wir ein kostenloses Upgrade bekommen und sind nun im Hotel Cumbres San Pedro de Atacama. Und gleich vorweg, vielen Dank an Enchanting, das ist ein tolles Hotel!
Die Hotelanlage besteht aus mehreren, einzelnen Bungalows, die jeweils drei Zimmer beherbergen. Bauart und Ausstattung hat uns gleich an die Lodge in Südafrika erinnert, in der wir damals gewohnt haben. Es ist eigentlich ganz in Holz und Stein gebaut, mit einer schönen Beleuchtung für nachts. Neben dem großen Schlafzimmer, haben wir eine eigene Terrasse mit Blick auf die Vulkane, und ein Badezimmer mit Natursteinen und zwei (!) Duschen, eine innen für morgens, wenn es kalt ist und eine draußen im Freien, wenn es warm ist. Total toll so in der Mittagssonne zu duschen. Aber die trockenste und höchstgelegene Wüste der Welt hält natürlich eine kleine Überraschung bereit...
Während man in Deutschland, wenn man im Sommer heiß duscht und raus geht gleich anfängt zu schwitzen und man es kaum aushält, verdunstet hier das Wasser auf der Haut so schnell, nachdem man die Dusche abgestellt hat, dass es einen sofort anfängt fürchterlich zu frieren! Also schnell abtrocknen.
Eingang zu unserem Zimmer
Schlafbereich
Schreibtisch
Bad
Dusche innen und draußen
Blick von unserer Terasse









Weil der Ort zu weit weg ist, haben wir uns für ein Abendessen im Hotel entschieden. Es gab BBQ-Buffet mit vielen leckeren Vorspeisen, ganz tolles Fleisch, Würstchen und Gemüse vom Grill und sehr gute Nachspeisen, wie z.B. eine gegrillte Ananas, sehr zu empfehlen.
Danach konnten wir dann nur noch ins Bett fallen und schlafen.

Vorspeisen-Buffet
Nachspeisen-Buffet


BBQ - Hühnchen, Rind, Würstchen
(Chorizzo, Blutwurst, noch ne Wurst)
Spareribs (Schwein)

BBQ - Gemüse


Ein Chardonnay


Crepes mit Dulce de Leche, Himbeerpanacotta, Creme Brulee 



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