Quer durch Südamerika

Quer durch Südamerika
Unsere Reiseroute

Freitag, 28. Oktober 2016

Kapitel 4 - Mit dem Mietwagen durch die Schlucht der Muscheln

Wie bereits erwähnt mussten wir früh, also sehr früh, aufstehen, um unseren Flug nach Salta zu erreichen. Frühstück fiel damit aus... Das gab es erst ab 7 Uhr und wir wurden schon um 6:45 Uhr von einem Fahrer abgeholt. Um diese Uhrzeit ist es in Buenos Aires noch sehr ruhig, es gibt ein wenig Lieferverkehr und die Stadtreinigung ist aktiv, und so sind wir sehr gut zum Flughafen gekommen, der sehr schön direkt am Fluß gelegen ist.
Der Fahrer hat uns bei Aerolinas Argentinas abgesetzt, aber wir sind LATAM geflogen. Auf dem Monitor stand dann wir müssten in Terminal B, wir standen aber in A1 und angeschrieben war nur A2. Hm, wenn nach A vielleicht B kommt? Wir sind mal in die Richtung los gelaufen, aber das sah dann doch nicht so vielversprechend aus. An einem Kiosk hat Katja dann mal gekonnt zwei Brocken spanisch aus unserem Wortschatz geholt und siehe da, es war natürlich die falsche Richtung... also schön wieder alles zurück, unseren Frühsport hatten wir schon mal. Zurück in A1 haben wir dann gesehen, dass es tatsächlich auch in die andere Richtung weiter geht und wenn man die erste Ecke hinter sich gebracht hat, dann steht auch schon der erste Wegweiser zu Terminal B. Na prima. So, jetzt standen wir da, ohne Ticket, da man uns gesagt hat, das bräuchte man nicht, es würde der Pass reichen, keiner würde hier Tickets benutzen. Komisch war nur, dass alle vor uns Tickets in der Hand hatten.Es gibt auch hier Automaten zum Einchecken, das haben wir mal versucht, aber das Ticket wollte mit unseren Passnummern einfach nichts anfangen. Nach kurzer Diskussion mit dem Aufpasser vor den Schaltern, wurden wir dann aber auch wirklich nur mit dem Pass vorgelassen und konnten einchecken.
Nach der Sicherheitskontrolle, die sehr geordnet, aber auch mal wieder sinnfrei ablief, sind wir zum Gate und haben ein bisschen gebloggt. Erst da ist uns aufgefallen, dass wir nur einen B+C, aber leider gar keinen Fensterplatz bekommen hatten, wie doof!
Während sich schon die Schlange am Ausgang 12 (auf den Tickets stand 11) gebildet hat, ist Katja mal los zum Gate und hat es mit ihrem Charme mal wieder geschafft, die letzten beiden zusammenhängenden Fensterplätze zu bekommen, in Reihe 2, vor dem Vorhang :)
Durch das gekonnte Anstehen ging das Einsteigen superschnell, der Flug begann pünktlich, Wir haben etwas Süßes und was Salziges und zweimal Getränkeservice genossen und uns über eine kanadische "Verstehen Sie Spaß"-Sendung auf dem Monitor schier kaputt gelacht. Die hatten da ein paar echt witzige Ideen, um Passanten auf den Leim zu schicken.
Pünktlich in Salta angekommen, kurz am Mini-Gepäckband gewartet, die Taschen geschnappt, konnten wir auch schon Richtung Mietwagen.
Am Ausgang wurden wir mit Schild erwartet, wir haben die Formalitäten erfüllt und sind dann leider nicht wie erwartet zu einem etwas kommoden, höheren Auto gebracht worden, sondern der "hochwertige Mietwagen" [Zitat Reisebeschreibung, A.d.R.] entpuppte sich als etwas älteren, ziemlich kleinen Wagen mit schon gut über 100000 km und einigen Gebrauchsspuren.
Egal, die Taschen konnten wir im Kofferraum verstauen und los ging's Richtung Cafayate.
An sich wollten wir ja über Cachi fahren, aber da das Wetter heute nicht so dolle war, mit sehr tief hängenden Wolken, haben wir den Plan aufgegeben, macht ja keinen Sinn, wenn man nix sieht, und sind den direkten Weg gefahren. Was aber auch nicht so einfach war... es stehen unterwegs zwar immer wieder Entfernungsangaben, aber an den relevanten Stellen, an denen man abbiegen müsste, steht nichts. War jetzt aber auch nicht schlimm, die RN68 hatten wir bald gefunden und dann ging es erstmal durch ein paar Orte durch bis wir so langsam und allmählich auf spärlicher besiedeltes Land getroffen sind. Vorbei an Feldern und Brachland sind wir Richtung Alemania gefahren (ja auch hier gibt es ein Deutschland, war aber extrem unspektakulär, eher eine Art Geisterdorf), bevor wir dann in den Nationalpark Quebrada de las Conchas gefahren sind.
So sieht "Deutschland" aus
Keine Filmkulisse, die ist echt!
Bewachsene Stromleitungen
Nicht nur Autos sind hier unterwegs

Ein Problem hatten wir allerdings und zwar Hunger... Wir hatten schon angenommen, dass es hier den einen oder anderen Ort gibt, ggf. mit kleinem Verkaufsladen oder einer Bar, aber auf dem ganzen Weg gab es hin und wieder nur ein paar Ansammlungen von wenigen Häusern. An der einen oder anderen Stelle zum Anhalten standen zwar Schilder die Tortillias mit Spinat und Käse oder gar noch mehr  versprochen haben, aber alle Verkaufsstellen hatten eins gemeinsam: sie waren alle verlassen. So mussten wir unseren Weg hungrig weiter bestreiten.
Unterwegs gab's natürlich auch den einen oder anderen Cache und auch tolle Haltepunkte an besonders sehenswerten Felsformationen wie z.B. dem Garganta del Diablo oder einem witzig aussehenden Felsen namens El Sapo.

Garganta del Diablo


"El Sapo" (die Kröte)


An einem der Caches, einer alten nicht mehr benutzten Brücke, mussten wir die Dose ersetzen, da diese verschwunden war und der Owner um Hilfe gebeten hatte. Während wir also versuchten was Passendes aus unserem Fundus zu finden, tauchte plötzlich ein kleiner neugieriger Esel auf und hat sich eine zeitlang zu uns gesellt. Irgendwann wurde es ihm zu langweilig und er trottete ab, um wenige Sekunden später von seinem Kumpel, dem Hund, abgelöst zu werden. Der war etwas hartnäckiger, aber nicht aufdringlich und als wir nix zu essen (wir hatten ja selbst nichts!) rausgerückt haben, ist er dann auch wieder verschwunden.

Habt ihr wirklich nichts?










Weiter ging die Fahrt durch diese tolle Landschaft bis wir dann endlich in Cafayate und unserem Hotel angekommen sind.


Die Lamas aus unserem Blogtitel

Das Vinas de Cafayate ist zwar schlecht ausgeschildert, dafür aber ein wirklich schönes Hotel. Etwas weit draussen, über eine fast 3km lange Schotterpiste am Fuße der Berge gelegen und wunderschön angelegt und eingerichtet mit warmen Farben. Wir haben unser schönes großes Zimmer bezogen, das sehr freundlich wirkte, mit einem Abstellraum, einem Waschtisch und getrenntem Bad. Alles sehr schön. Wir haben das restliche Hotelgelände erkundet mit einem schönen Innenhof, um den sich die Zimmer gruppieren, einem netten kleinen Poolbereich, wunderschönen Lavendel- und Jasminbüschen, und das alles in den Weinbergen gelegen. Zum Weiterschreiben am Blog und Warten auf das Öffnen des Restaurants sind wir in den öffentlichen Bereich umgezogen. Hier gab es dann auch unseren ersten Koka-Tee (unspektakulär) und ein bisschen Entspannung.
Zum Glück gab es dann auch bald Abendessen, wir hatten inzwischen mächtig Kohldampf, das es außer dem kleinen Frühstückchen im Flugzeug ja noch nichts gegeben hat. Das Restaurant war der Hammer, sehr nett zum Sitzen, mit unglaublich netter Bedienung und fantastischem Essen. Das war ein sehr schöner Abschluß eines langen Tages!











Unser erster Coca-Tee (unspektakulär)









Chocolate Vulcano
(mit Joghurt)
Ricotta Tarte mit Birnen


5 Kommentare:

  1. Hallo Ihr Beiden,
    sehr schöne Eindrücke die man da von Eurer Reise bekommt. Vielen Dank für die ausführlichen Berichte und schönen Bilder. Liebe Grüße
    Sabine

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Sabine, vielen Dank, das freut uns, wenn euch die Bilder und die (langen) Texte gefallen :)
      Schöne Grüße
      S+K

      Löschen
  2. Ich muß Euch bewundern das Ihr immer so schön beschreibt. Das könnte bestimmt auch ein Buch werden. Immer weiter so, ich lese gerne. Einziges Problem - ich kann nicht kosten...
    Laßt es Euch weiter gut gehen.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Blümchen,
      keine Sorge, solange wir Internetempfang haben, kommen bestimmt noch mehr Kapitel :)
      Wenn wir könnten, dann würden wir Dir was von dem guten Essen rüberreichen. Wie den superguten Lamaspiess frisch vom Grill z.B., den wir auf der Rückfahrt von den Tatio Geysieren vorhin hatten. Der war wirklich sehr, sehr gut!

      Löschen
  3. ...das erinnert mich an einen langen, kalten, nebligen skitourtag durch norwegen, als wir total durchgefroren und hungrig endlich unser berghotel gefunden haben und dort das kleine paradies aufging mit kaminfeuer, warmer dusche und köstlichem essen.
    Schön, wenn dann am Ende doch wieder alles passt.
    liebe Grüße
    Rainer

    AntwortenLöschen