Quer durch Südamerika

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Unsere Reiseroute

Mittwoch, 26. Oktober 2016

Kapitel 3 - Megacity Buenos Aires


Nach einer guten Nachtruhe in unserem großen, wenn auch spartanisch eingerichteten, Zimmer im Atempo Design Hotel sind wir zunächst mal zum Frühstück gegangen. Das war richtig toll, es gab zwei Sorten Toast, komische Gebäckkugeln, Mezzalunes, kleine Kuchen, Müsli, frisches Obst und Obstsäfte, Yoghurtdrinks,verschiedene Sorten Käse und Wurst, Rührei und natürlich auch Dulce de leche. Dazu wahlweise Kaffee oder Tee. Da hat man richtig schön gesessen und konnte gut in den Tag starten.




Nach einem kleineren Kampf mit der Technik zurück auf dem Zimmer und dem veröffentlichen des ersten Kapitels, haben wir uns von der Rezeption, die übrigens sehr nett, hilfsbereit und englischsprachig war, ein Taxi zum Puerto Madero, dem Hafenviertel bestellen lassen.

Der Weg dahin hat uns schon gezeigt, dass wir hier in einer Megacity unterwegs sind, 12-spurige Straßen in eine Richtung, das hat man nicht so oft!





Watch your step!
Angekommen am Hafen haben wir mal mit einem der wenigen Multicaches begonnen. Der führte einmal um das ganze Hafenbecken herum und man hatte immer wieder schöne Aussichten auf die Stadt und natürlich den Hafen selbst. Dieser hier ist nicht mehr in Betrieb, es ist mehr ein Ausgehviertel mit Massen an Restaurants und Bars, einigen Museumsschiffen und natürlich der weltbekannten Puente de la Mujer, einem der "neuen" Wahrzeichen v
on Buenos Aires.

Punte de la Mujer im Hintergrund




Mit ein bisschen Beifang unterwegs waren wir hier gut 2 Stunden unterwegs, haben mal mit der Mutti daheim geskypt und konnte so ein bisschen Buenos Aires nach Studernheim transferieren.
Kunst auf dem Weg
Wenn schmutzig ist, wird saubergemacht...
Schaufelrad Müllsammler im Hafenbcken


Tangotanzen ist ganz
schön kompliziert...
Casa rosada
Museumsschiff im Hafen




Nach dem Hafen war unser nächster Weg Richtung Innenstadt. Erstmal zum Casa Rosada, dem argentinischen Präsidentenpalat in einem sehr hübschen Rosarot... Vorbei an einigen Protestaktionen gegen die Regierung und einer beeindruckenden Absperrung sind wir dann zum Obelisken, einem der älteren Wahrzeichen von BA gelaufen. Da wir inzwischen doch schon etwas Hunger hatten und gegenüber eines Caches mit einem Mosaik auf dem Boden, das den Tangogrundschritt zeigt, ein nettes kleines Cafe "Partners Coffee and Wine" war, sind wir erstmal spät Mittagessen gegangen.
Es war leider schon so spät, dass wir das Tagesgericht Crepes gefüllt mit Spinat nicht mehr bekommen haben. Zum Glück gab es aber auch eine Theke mit verschiedenen fertigen Gerichten des Hauses und wir haben einen Nudelsalat und einen Hamburger bekommen. Dazu, da es ja auch eine Weinbar war, haben wir uns einen kleinen Viognier "sweet" und einen nicht weiter benannten Viognier bestellt. Das Essen war schon gut, aber der Wein war der Hammer! Der unbezeichnete Viognier war eine TBA und der andere Wein danach iregndwie nicht mehr wirklich "sweet".
Wachablösung am Palast?
Mit der netten Bedienung haben wir uns auch noch unterhalten, sie hat unsere Kamera gesehen und wollte sich nach unseren Erfahrungen erkundigen, da sie Fotografie studiert. Wir haben ihr die Canon dann auch mal probeweise gegeben und sie hat ein paar Bilder gemacht. Technik ist allerdings sehr teuer in Argentinien, das wurde uns mehrfach gesagt und so wird die junge Frau (19) wohl noch eine Weile sparen müssen.
Nach dem Essen und dem Obelisken sind wir noch zu einem sehr alten Virtual gelaufen, um dann nach Recoleta zu gehen. Das ist einmal ein sehr vornehmes und reiches Stadtviertel von BA und hat andereseits als größte Sehenswürdigkeit auch einen unglaublichen Friedhof. Wir waren inzwischen spät dran und mussten uns sputen, aber das Grab von Evita, das wollten wir schon auch besuchen. 
Das Grab der Duartes ist eher unscheinbar, man erkennt es an den Blumen und den Menschenmengen davor, aber der Rest des Friedhofs zeigt ein paar sehr beeindruckende Grabmäler. Wie haben so eine gemauerte Totenstadt zumindest noch nirgends gesehen.
Eva Peron
Grab der Familie Duarte
Leider hat die hochgelobte Canon jetzt angefangen Mucken zu machen, aber wir mussten den Friedhof bis spätestens 18 Uhr sowieso verlassen wegen der Öffnungszeiten.




Särge
Grabstätten auf dem Friedhof



Zurück ins Hotel ging es dann wieder per Taxi. Einfach mal schnell auf der Straße gewunken und dann in einen, naja, schier Oldtimer eingestiegen. Das Taxi war bestimmt 30 Jahre alt und war völlig "abgewetzt" (um höflich zu bleiben)... Die Sitze waren durchgesessen, die Sicherheitsgurte hatte noch keinen Aufroller und mussten manuell verstellt werden, das Getriebe hat bei jedem Schalten gekracht und die Stoßdämpfer waren einmal. Außerdem war es noch italienisch klein, nicht ganz so wie ein Fiat Topolino, aber man musste sich schon ganz schön auf die Rücksitzbank falten. Wir waren froh, als wir wieder wohlbehalten im Hotel angekommen waren.
Nach einem kurzen Aufenthalt im Hotelzimmer, zum frisch machen, mussten wir dann schon wieder weiter zum Abendessen. Laufen war uns zu weit (wie man das laut Google in 27 Minuten schaffen soll, wird uns ein Rätsel bleiben) und so haben wir das nächste Taxi genommen in Richtung Restaurant, bei dem dann fast auf die Minute pünktlich angekommen sind.

Das Restaurant "Calden del Soho" ist nett, nicht zu groß und man hat den Eindruck auch Einheimische hier anzutreffen. Der Service ist aufmerksam und charmant. Was wohl auch daran liegt, dass in Argentinien der Beruf des Obers noch hoch angesehen ist. So gehört zu einem guten Restaurant ein Kellner, der schon etwas älter ist und auf jeden Fall männlich. Bestellungen werden auch nicht aufgeschrieben, sondern gemerkt. Wir haben auf jeden Fall auch das bekommen, was wir bestellt hatten, also es funktioniert einwandfrei.
Wir hatten auf jeden Fall einen sehr netten Abend mit Frau S. und Frau M. und haben einiges über Argentinien und Buenos Aires erfahren, wie z.B. den 45% Inflation allein in diesem Jahr bisher. Das erklärt uns auch die vielen Menschen, die wir heute auf der Straße gesehen haben, die da anscheinend auch leben.
Zum Essen gab es zunächst als Vorspeisen eine Chorizzo (also genau 1) und einen Grillkäse, der mit Kräutern gewürzt und richtig knusprig gegrillt war. Das hat erstaunlicher Weise sogar Stefan geschmeckt. Zum Hauptgericht hatten wir natürlich Rindersteak, Katja Medallions vom Filet und Stefan Filet... Die zwei Stücke unterschieden sich nur in Dicke und Durchmesser und waren beide saftig auf den Punkt gegrillt und super zart. Dazu gab es neben gemischten Salat und Pommes noch als Würze zum Fleisch, Knoblauch mit Sojasoße (sehr zart und fein), kleingeschnittene Zwiebeln mit Paprika und eine scharfe, rote Würzpaste (Chimichurri).
Als Wein hatten wir einen Malbec (angeblich ein Frauenwein), trocken aber sehr weich im Geschmack, mit Anklängen von Veilchen und Sauerkirschen. Eine perfekte Kombination zum Essen.
Auf eine Nachspeise mussten wir leider auf Grund der fortgeschrittenen Stunde, des Völlegefühls und der Tatsache, das wir sehr früh wieder aufstehen mussten, leider verzichten, obwohl die Nachspeisenkarte fast größer war als die Fleischkarte.
Wir haben uns dann von den Damen verabschiedet und haben das erste freie Taxi zurück zum Hotel genommen und sind dann auch gleich schlafen gegangen, um nicht zu müde zu unserem nächsten Flug zu kommen.
Nur nebenbei, Taxifahren ist sehr erschwinglich, das war richtig okay, nur Bestellen und nachts kostet einen kleinen Aufpreis, ansonsten zählen die Taxameter in 2,20 Pesos-Schritten nach oben.

5 Kommentare:

  1. Wenn ich das so alles lese, da bekomme ich unter anderem Hunger... Oder ist es nur Appetit?
    Bisher liest sich das alles sehr interessant und erlebnisreich und ich hoffe das so bleibt. Weiter viel Spaß und Grüße Ute

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    1. Hallo Blümchen (schöner Name!), ja, Du hast Recht, die Reise ist jetzt schon spannend und abwechslungsreich und wir genießen das Essen und die neuen Eindrücke sehr.
      Vielen Dank für die guten Wünsche und liebe Grüße
      S+K

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  2. Habt ihr das Hotelzimmer mit einem Fisheye fotografiert? Das kommt einem ja riesig vor, da darfs dann gerne spartanisch sein 😂
    😘

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  3. Hallo Susie, nee, alles echt, kein Fisheye :) Für ein Großstadtzimmer war es wirklich riesig. Dafür war das Bad nicht so toll, ein bisschen ältlich und ohne Ablageflächen. Da könnte noch ein bisschen was dran gemacht werden.
    Schöne Grüße S+K

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  4. Hallo ihr zwei, ich bin natürlich wieder superspät dran. und ihr seid hoffentlich wieder gut zurückgekommen. hatte die letzten wochen etwas streß auch mit meinem alten laptop (nach windows update nicht mehr hochgefahren :-((() und bin jetzt auf meinen neuen umgestiegen und es läuft wieder alles und ich bin begeistert. Jetzt bin ich natürlich neugierig und habe gerade die ersten 3 Kapitel gelesen. Total schön gemacht und spaßig zu lesen. bin gespannt auf den weiteren Verlauf.
    bis nächste Woche, liebe Grüße
    Rainer

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