Quer durch Südamerika

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Unsere Reiseroute

Mittwoch, 16. November 2016

Kapitel 22 - Anstehen für Galapagos

12.11.2016 – von Quito nach Galapagos, Ecuador

Der Wecker klingelte mal wieder viel zu früh, so gegen 5:00 Uhr. Um 6:00 Uhr wollte schon unser Fahrer da sein, um uns zum Flughafen zu bringen. Frühstück gabs also wieder keins, aber wir hatten am Vorabend ja schon ein Tütchen zu essen bestellt, das wir mitnehmen konnten. Die frühe Zeit kommt deshalb, weil wir noch keine Transitkarte für die Inseln hatten. Da gibt es eine Box am Flughafen, an der man diese für 20 Dollar in bar erwerben kann. Das ist übrigens die einzige Art heranzukommen, Vorkaufen durch den Veranstalter geht gar nicht und Internet geht auch nicht, weil das Prozedere in irgendeinem Gesetz festgehalten ist. Warum sollte es uns hier auch besser gehen als in Deutschland…
Hauptexportartikel: Jede Menge schöner Rosen
Restaurant/Frühstücksraum
Die Betreuung durch die örtliche Argentur war wieder vorbildlich. Alejandro hat uns durch den ganzen Prozess geführt, mit Parallelbetrieb. Einer steht schon mal an der langen Schlange an für die Transitkarte, der andere lässt das Gepäck durchleuchten und verblomben und gibt es schon mal auf bei der Airline, dann zurück zur Schlange wegen der Karten. Der „Kartenverkauf“ startet irgendwann zwischen 6 und 7 Uhr. Heute so gegen 6:30 Uhr. Der erste Flieger nach Galapagos fliegt übrigens um 6:00 Uhr.
Die Schlange am Transitkartenschalter
Der Verkauf selber geht eigentlich ganz schnell: Pass einscannen, Zettel drucken, bezahlen, fertig. Alejandro wurde allerdings langsam immer nervöser, einerseits durfte er uns nicht alleine lassen, andererseits musste er aber wieder zurück zu unserem Hotel, um die nächsten Gäste einzusammeln, die einen Ausflug zu den heißen Quellen, Richtung Amazonas-Urwald gebucht hatten.

Bei der Sicherheitskontrolle vor dem Wartebereich gab es dann die nächste Schlange, da viel zu wenig Plastikwannen für den Durchleuchtungsautomaten vorhanden waren. Nachdem wir mit leichter Gewalt zwei Wannen ergattert hatten (die hinter uns hatten die schon in der Hand), waren wir endlich im Abflugbereich angekommen.
Die Lounge ist gemütlich und hat ein schnelles Internet. Außerdem gibt es hier Frappuchino und kalte Schokolade zu trinken, die zwar ein wenig süß ist, aber einen sehr guten Geschmack hat. Außerdem gibt es neben dem Frühstück eine Karte, welche Speisen zu welcher Stunde angeboten werden (z.B. zwischen 16 und 17 Uhr Sushi). Hier haben wir dann das verpasste Frühstück im Hotel nachgeholt und ein bisschen weiter geschrieben am Blog und getwittert.
Langsam war die Einsteigezeit für unseren TAME-Flug EQ193 von Quito über Guayaquil nach Baltra gekommen. Einsteigen ging schnell und der Flug ging auf das erste Teilstück an die Küste. Das war etwa eine knappe Stunde mit kleinem Service mit Getränken. Ein Aufenthalt von etwa einer Dreiviertelstunde für Aussteigen, Einsteigen neuer Gäste und Tanken folgte. In der Zeit haben wir unsere Lunchpakete mal ein wenig geplündert, die wir auf Nachfrage vom Hotel bekommen hatten wegen der frühen Auscheckzeit. Wir hatten Sandwiches mit Schinken und Käse, einen Apfel, Müsliriegel, Kekse und zwei Getränke jeder (laut Preisliste für über 20 USD zu erwerben, was muss es da für ein Frühstück gegeben haben!?).
Weiter dann auf das letzte Stück nach Baltra, einer ehemaligen US-Base auf den Galapagos-Inseln. Auf dem etwa 1,5 stündigen Flug haben wir etwa eine Stunde lang niemanden mehr von der Besatzung gesehen und dachten schon, es gäbe nichts mehr. Aber ungefähr zur gleichen Zeit als der Kapitän den Sinkflug eingeleitet hat, da tauchten alle wieder auf und es wurde nochmal ein Getränkeservice mit wahlweise Truthahn- oder Käsebrötchen angeboten. Außerdem wurden nochmal auszufüllende Karten ausgeteilt und alle Gepäckfächer mit einem „nicht-toxischen Insektizid“ ausgesprüht.
Die Insel, auf der gelandet wird, ist extrem trocken, sehr braun und so gar nicht wie man sich die Galapagos-Inseln vorstellt. Sie beherbergt heute nur den Flughafen, der ausschließlich von ecuadorianischen Fluglinien angeflogen werden darf. Es gibt auch nur eine Start-/Landebahn, auf der die Flieger am Ende umdrehen, um dann zum Terminal zu fahren. Es passen anscheinend immer nur 2 Flieger vor das Terminal (die parken einfach hintereinander) und wenn das dritte Flugzeug kommt, dann muss ein Flieger wieder los. Man steigt aus, läuft 200m zum Gebäude und stellt sich in die Einreiseschlange an. Am Schalter sitzen wieder zwei Personen nebeneinander. Beim Ersten gibt man die im Flugzeug ausgefüllten Karten ab, die bekommt einen Stempel, beim Zweiten bezahlt man die 100 USD (wieder in bar!) für den Eintritt auf die Inseln. Inzwischen wird das Gepäck gebracht. Das rutscht auf mehreren Rutschen Richtung Wartehalle, man darf da aber nicht gleich hin seine Sachen holen. Wenn alles Gepäck da ist, kommt erst ein Mann mit Hund und der Hund muss alle Gepäckstücke anschnüffeln, um keine unerwünschten Dinge mit auf die geschützten Inseln zu bringen. Gut, dass wir den Rest unserer Lunchpakete im Flieger zurück gelassen haben… Erst wenn Mann und Hund weg sind, darf man zum Gepäck, was zu einem wilden Gerenne führt.



Mit dem Gepäck ging es dann hinaus, wo wir von Jefferson erwartet wurden. Er hat uns mit dem Verladen in den wartenden Bus geholfen, der die Passagiere in einer etwa 10-minütigen Fahrt zum Kanal bringt. Am Kanal steigt man wieder aus, nimmt das Gepäck und wirft es auf das Dach der altersschwach wirkenden Fähre, die dann in wenigen Minuten zur Insel Santa Cruz übersetzt. Dort hat uns Diego, der Fahrer erwartet und wir sind in den Pickup umgestiegen. Etwa 45 Minuten und viele Erklärungen über sich und die Insel von Jefferson später, sind wir dann in Puerto Ayora angekommen, um mit dem Gepäck per Wassertaxi zum Angermeyer Waterfront Inn überzusetzen, wo wir sehr freundlich begrüßt wurden.
Wir haben einen Maracuja-Saft zur Begrüßung bekommen, uns wurde alles erklärt und wir haben den Schlüssel zu unserem kleinen Bungalow „Shark“ bekommen. Wir haben da ein kleines und ein großes Bett im einen Zimmer und das Bad im anderen Zimmer, viel zu wenig Steckdosen, kein besonders gutes Internet und eine kleine Terrasse vor dem Häuschen mit Tisch und Stühlen und mit einer Liege. Dafür gibt es sauberes Wasser in einer Karaffe mit zwei Gläsern, die zweimal am Tag frisch aufgefüllt wird,  und die Gewissheit angekommen zu sein.
Da keine Aktivitäten heute mehr geplant waren, haben wir uns erst ein wenig an der Bar mit direktem Blick auf dieses unglaublich türkis-blaue Wasser aufgehalten, Eistee geschlürft und versucht mit dem schlechten Internet irgendwie weiter zu kommen. Irgendwann haben wir uns dann entschieden mit dem Wassertaxi wieder zurück in den Ort zu fahren, um wenigstens den ersten Cache zu finden. Der befindet sich gleich beim Anleger in einem kleinen Geschäft, das noch nicht geöffnet hatte als wir gegen 13:30 Uhr vom Flughafen angekommen waren. Inzwischen war Oscar aber da und hat uns auf Nachfrage auch sofort die Box gegeben. Wir sind dann noch ein bisschen spazieren gegangen Richtung zweiter Dose, die sich im Garten einer Herberge befindet, aber leider war das Tor geschlossen und klingeln wollten wir nicht.
Wir haben uns dafür noch ein bisschen in dem touristisch sehr gut erschlossenen Puerto Ayora umgesehen, das an der Wasserseite hauptsächlich aus Hotels, Restaurants und Souvenirläden besteht, aber auch einen kleinen Fischmarkt hat, wo wir unseren ersten Seelöwen und viele Pelikane an den Booten gesehen haben.
Hier ist der Fischmarkt
Nicht nur für Menschen





Da wir leider vorher nicht geschaut haben, was es an empfehlenswerten Restaurants gibt, haben wir unterwegs versucht irgendwo ein offenes WLAN zu finden, sind aber leider kläglich gescheitert, die sind alle gesichert. Wir haben uns dann für Lo y Lo entschieden, einem kleinen, nach vorne offenen Lokal in zweiter Reihe mit einsehbarer Küche. Es waren nur zwei andere Tische besetzt, aber es war ja auch noch früh am Samstagabend. Die Speisekarte vor dem Eingang hatte Fisch gelistet, das hat uns gut gepasst. Wir haben zwei verschiedene Gerichte genommen, einmal weißer Fisch in einem Topf mit Erdnusssauce und einmal Fisch mit Reis und Kokossauce, das auf dem Teller aber irgendwie an „Schweine im Weltall“ erinnert hat. Dazu gab es ecuadorianisches Bier. Auf Nachtisch haben wir mangels Hunger und Angebot verzichtet und sind zurück zum Pier, um mit dem Wassertaxi wieder zum Hotel zu tuckern. 
Wir haben noch staunenderweise die kleinen Haie beobachtet, die dort im hell erleuchteten Wasser geschwommen sind und haben im Angermeyer an der Bar noch einen letzten Drink vor dem Schlafengehen getrunken, einen „Waterfront“, der sehr fruchtig war und einen „Red Footed Boobie“, auch sehr gut, ein bisschen alkohollastiger.

Katja ist dann noch vor 21 Uhr einfach sofort im Bett eingeschlafen während Stefan noch ein bisschen Text geschrieben hat.









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