Quer durch Südamerika

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Unsere Reiseroute

Dienstag, 1. November 2016

Kapitel 10 - Die Geysire von El Tatio (Höhentraining Nr. 4, 4300m)

31.10.2016, San Pedro de Atacama, Chile

Heute musste wir schon um 5:00 Uhr aufstehen, um einen Ausflug um 5:30 zum höchstgelegenen und drittgrößten geothermischen Feld der Welt zu unternehmen, den El Tatio Geysiren.
Frisch gestärkt mit einem Koka-Tee, den man um die Uhrzeit schon in der Lobby bekam (auf das tolle Frühstück im Hotel mussten wir ja wieder verzichten), ging es heute pünktlich los.





So früh los muss man, damit man die Geysire im Sonnenaufgang erlebt, erstens ist da das Licht noch am Schönsten und zweitens ist dann noch gerade mal -9°C warm bzw. kalt und die "Rauchwolken" aus Wasserdampf wirken mächtig imposant.
In der Dunkelheit kann man die Karawane der Tourbusse besonders gut sehen, die sich den Berg hinauf quälen. Die Fahrtzeit beträgt wegen der schlechten Straßenverhältnisse eineinhalb Stunden, obwohl es nur eine Fahrtstrecke von ca. 90km ist.
Auch diesmal hatten wir, wie gestern, das Glück, das wir alleine mit unserem Fahrer Luis und unserem Guide Christian im Auto unterwegs waren. Und so haben wir zu Beginn an einer dunklen Stelle noch einmal kurz angehalten, um den Sternenhimmel zu bewundern. Endlich haben wir auch am morgendlichen Firmament, kurz über dem Horizont zum ersten Mal das Kreuz des Südens bewundern dürfen, nachdem wir das 2012 in Südafrika nicht zu Gesicht bekommen haben, da wir zum falschen Zeitpunkt (für das Kreuz des Südens) dort waren.
Nach ziemlich genau 90 Minuten Fahrt haben wir dann den Eingang zum Geothermalfeld erreicht. Der Parkplatz beim Kassenhäuschen war schon voll... Damit alle noch mal auf die Toilette gehen können. Dort hatten sich Menschenschlangen gebildet... Zum Glück mussten wir diese nicht benutzen, sonst wären wir nie weiter gekommen.






Danach ging es zu einem zweiten Parkplatz, von dem aus man durch das Feld der Geysire wandern kann. Dabei haben wir viel über die Entstehung des Feldes gelernt.
Das Wasser hier hoch oben in der Wüste kommt eigentlich aus Bolivien und wird durch eine unterirdische Verwerfung und eine wasserundurchlässige Schicht aufgestaut. Dort herrscht eine Temperatur von 750°C, angeheizt durch Magmakammern in 15km Tiefe. Das kochende Wasser tritt dann mit einer Temperatur von 86°C kochend an die Oberfläche (Wasser siedet bei 4300m Höhe bereits bei dieser Temperatur. Zum Eierkochen würde es grad noch reichen.).
Von einem der Parkangestellten haben wir erfahren, dass es aktuell 8 Geysire bei ca. 200 geothermischen Objekten gibt. Es gibt auch heiße Quellen, kochende Matschseen u.ä. Jeder Geysir und jeder Wasseraustritt kocht auf eine andere Weise, die einen brechen alle 5min aus, der nächste schäumt das Wasser an die Oberfläche, andere spucken (es gibt auch einen Lamageysir, weil der das Wasser Portionsweise seitlich ausspuckt, wie ein Lama).



So sieht's geologisch hier aus...
Oder so ähnlich

Ein Yeti in den Anden




 





Nach der Besichtigung des ersten Feldes gab es ein kleines Frühstück, dass Luis inzwischen an einem weiteren Parkplatz aufgebaut hatte. Es gab Käse, Schinken, Brot, Frischkäse, Kaffee und Kuchen. Eigentlich gab es noch Löffelbiskuits, auf die hatte es aber Christian abgesehen und da wir nicht so gerne süß frühstücken, war das auch kein Problem.



Danach ging es weiter zu einem weiteren Haltepunkt, an dem wir ausgestiegen sind, um durch einen kleinen Lehrpfad zu den geothermalen Vorkommen zu einem Swimmingpool zu gelangen, der von einer heißen Quelle gespeist wird. Die Quelle hat gekocht, aber die Wassermenge war nicht besonders groß in Bezug auf den Pool um ihn wirklich richtig aufzuheizen. Die Seite am Ausfluss war nicht so warm, auf der Seite der Quelle war die Temperatur sicher auch nicht über 30°C aber erträglich, daher haben sich hier auch alle Badegäste gedrängelt.
Das Reinsteigen in den Pool war unproblematisch, das Herauskommen dagegen fürchterlich. Die Luft war kalt und das Wasser auf der Haut noch mehr. Schön, dass Katja schon mit einem Handtuch bereit stand und mich gleich schön abgerubbelt hat.






 



Danach ging es dann von wieder einem anderen Parkplatz zurück Richtung Hotel mit ein paar Zwischenstopps, um die einheimischen Vögel hier in der Höhe zu beobachten (Enten, Gänse, Flamingos), ein paar Vikunjas zu beobachten und Vischachas zu bestaunen, eine Hasenmaus, die aussieht wie ein Mischung aus Chinchilla und Hase, aber mit beiden nicht verwandt ist.


Vecunias
Die "Hasenchinchillas"
Noch eins als Eichhörnchen getarnt.







Unterwegs bekamen wir noch ein kleine Kunde über die Pflanzenwelt in den Anden über und unter 4000m und wir haben Station gemacht in einem kleinen Dorf auf halben Weg nach unten.
Hier bieten die einheimischen Familien Lamaspieße vom Grill an und Empanadas (die zusammengeklappten Teigfladen mit Käse oder Fleischfüllung). Wir haben uns für die Lamaspieße entschieden. Es war alles super organisiert, es gab eine Verkaufsschlange für die Spieße und jeder bekam eine Serviette mit Stempel mit der man dann beim Grill seinen Spieß abholen konnte. Die Spieße wurden immer auf der einen Seite des Grills nachgelegt und immer in Richtung der anderen Seite gewendet, so dass dort die Fertigen ausgegeben werden konnten. Das war besser organisiert als in Deutschland, wo immer irgendwas, was man gerade kaufen möchte, gerade aus ist.


Lama-Spieße
Hier bezahlt man
Ganz zart und schön rosa.



Auch in Chile kennt man Halloween

Der Ausflug endete gegen 12:00 Uhr im Hotel, wo wir uns erst einmal geduscht und frisch gemacht haben.
Danach ging es zum Ausruhen und Bloggen an die Poolbar, hier gab es gute, frisch gemachte Limonaden und Sandwiches.
Gibt es hier etwas anderes als UV-Index 11+?
Stefan beim Bloggen
50+ Sonnencreme am Pool


Sandwich de la casa

Den Abend haben wir dann noch an der Hotelbar ausklingen lassen, bevor wir uns vorbereiten mussten für die große Fahrt nach Bolivien in die Wüste.
Pisco sour, einer original einer mit rico rico
(was auch immer das sein mag...)

Obstsalat
Gaspacho von Mango un Papaya
Vorbereiten auch deswegen, weil wir in den nächsten zwei Tagen kein Internet und nur selten Strom haben werden.
Wir sind gespannt.

4 Kommentare:

  1. Gaaaaanz tolle Bilder und Informationen! VielenDank 😘

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  2. Faszinierend und wunderschön...
    Liebe Grüße, Sabine

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  3. ohne Internet kann ich mir ja vorstellen, aber ohne Strom? Hm, naja, wenn Ihr das lest habt Ihr das ja hinter Euch und ich werde es erfahren.
    Bis denne also und weiter so.
    In Erwartung der Erfahrungen viele Grüße Ute

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  4. Hi!
    Danke für die Kommentare, das freut uns, wenn es euch gefällt! Wir sind inzwischen gut wieder "unten" angekommen und befinden uns auf 3650m in Uyuni.
    Die Nacht "oben" war auch prima. Mehr im nächsten Kapitel, falls das langsame Internet hier das Hochladen der Bilder zulässt.
    Schöne Grüße aus dem wunderschönen Bolivien
    S+K

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