11.11.2016 - Quito, Ecuador
Wie so oft, begann der Tag wieder sehr
früh... Die Abholung stand um 06:45 Uhr an. Zum Glück gab es ab etwa 6:00 Uhr
im Hotel Frühstück, so dass wir wenigstens ein wenig noch vom Frühstücksbuffet
"naschen" konnten, bevor es wieder zum Flughafen ging.
Unser Fahrer war mit Guide wieder
super pünktlich zur Stelle und so ging es quer durch die Stadt von Süden nach
Norden zum Flughafen. Die Betreuung durch den Reiseunternehmer vor Ort war
wieder vorbildlich. Auf unserem Hinweis hin, er müsse jetzt nicht mit uns
anstehen, meinte unser Guide nur: Er wäre dafür verantwortlich, dass wir alle
notwendigen Papiere für unseren Flug bekommen und so hat er sogar unsere
Koffer bis zum Schalter transportiert und auf die Waage geworfen… Dabei hat
sich eine Tasche etwas gegen die Wand vom Schalter nebenan verkanntet, so dass
die Waage 4 kg zu wenig angezeigt hat und wir damit genau im erlaubten
Gepäcklimit geblieben sind.
Der Flughafen in Lima wirkt zur
Abwechslung mal wirklich wie ein richtiger, internationaler Flughafen, mit
Dutyfree-Shop, allen möglichen Geschäften und Restaurants und zwei Airport
Lounges. Erstaunlicher Weise galten unsere Ausweise für beide, so dass wir uns
für eine von beiden entscheiden mussten. Für ein kleines Frühstück wäre auch
hier alles vorhanden gewesen. Das Wesentlichste war aber ein
Orangensaftpressautomat, der nicht nur sehr guten Saft geliefert hat, sondern
dauerhaft von Menschen belagert wurde und eigentlich eine Person vom Personal
beschäftigt hat, den "Push"-Button für die Saftentnahme zu erklären
und Orangen kistenweise nachzulegen.
Diesmal ging es von Lima nach Quito
mit Avianca-Flug AV7389. Flug war pünktlich, Service war in Ordnung, nur die
Flugbegleiterinnen waren etwas seltsam, denn diese haben nur dann gelächelt,
wenn sie gerade mit einem Fluggast gesprochen haben. Danach sind die
Gesichtszüge sofort wieder eingefroren. Außerdem klebte an Katjas Vordersitz
Kaugummi, das war nicht so lecker.
Wir sind aber gut in Quito angekommen.
Seit 3 Jahren gehört dieser Flughafen auch nicht mehr zu den gefährlichsten
Flughäfen der Welt... bis 2013 war es wohl eine Herausforderung auf fast 3000m
Höhe auf einer viel zu kurzen Landebahn mitten in der Stadt, in einem Talkessel
zwischen lauter Vulkanen zu landen. Aber nun gibt es einen ganz neuen Flughafen
in einem Tal etwas außerhalb der Stadt.
Diesmal musste man nur eine
Zollerklärung ausfüllen und ein netter Herr an der Immigration am
Flughafen hat uns ein paar Dinge aus unserem Leben gefragt, ob wir das erste
Mal in Ecuador wären, was wir beruflich machen, ob wir verheiratet sind und hat
alles schön in seinem Computer notiert. Zuguter letzt hat er uns dann einen
schönen Aufenthalt in Ecuador gewünscht. Sehr nett und höflich, das kann sich
so mancher an der Grenze mal zum Vorbild nehmen.
Wir hatten es ja fast schon vermutet,
trotz der Angabe "keine Abholung von Flughafen" stand ein Herr von
der hiesigen Travelagentur bereit uns in Empfang zu nehmen... Und fast daneben
Standen Angela und Jamie, ein ecuadorianisch-kanadisches Pärchen, das unter dem Namen "Let's go to Ecuador" Stadtführungen
für Touristen anbietet. Der Herr der Reiseagentur hat dann zumindest unser
Gepäck schon mal ins Hotel gefahren, das war ganz angenehm.
So konnten wir uns dann erst mal dem
wichtigen widmen, dem Cachen. Es gibt einen alten Cache, der sich um „die
Mitte der Welt“, den „Mitad del Mundo“ dreht. Hier hat die Regierung einen riesigen
Park mit Museen, Unterhaltung, Essen, Souvenirläden u.v.a.m. aufgezogen, mit einem
großen Monument etc., aber die Vermessungsingenieure im 19.Jhd. aus Frankreich lagen
nur auf ca. 300m genau, was aber für die damaligen Verhältnisse schon ganz gut
war.
Das hat man als Equator im 19. Jhd bestimmt Und macht nun Geld damit. |
Auch wenn man um 0,130" daneben liegt. |
Aufgabe ist es nun, zwei Bilder von
sich zu machen, auf der (falschen) gelben Linie am Monument und am wirklichen
Äquator.
Los ging es am Intinan Museum ca. 300 m weiter im Norden, das sich
zum einen mit einigen indigenen Völkern aus dem Urwald am Amazonas beschäftigt
und die Lebensweise darstellt. Also wie stellt man Schrumpfköpfe her, wie sehen
die Häuser aus etc.
Hier will man auch Geld für den Equator. |
Immerhin nur noch 0,067" daneben. |
Mal mit je einem Fuß auf der anderen Hälfte der Erde stehen. |
Historische Grabkammer |
Anleitung zur Herstellung eines Schrumpfkopfs |
Außerdem behauptet das Museum, den richtigen Äquator zu haben und
belegt das mit einigen wissenschaftlichen Experimenten. Ein Waschbecken mit
Wasser auf die Äquatorlinie gestellt, läuft einfach nach unten ab, stellt man
das Becken 2m südlich, bzw. nördlich auf, läuft das Wasser in einem Strudel
aus, und zwar mit unterschiedlicher Drehrichtung. Keine Ahnung wie sie das
machen, aber man ist beeindruckt davon und die Führer bekommen den Trick
unheimlich gut hin. Trick deshalb, denn auch dieser Äquator ist noch zu weit südlich
ca. 65m weit.
Laut GPS befindet sich der Äquator genau auf einer Straße, an der
Einfahrt zum Museum. Erstaunlicher Weise hat auch hier einer den Äquator mit
einem gelben Strich markiert. Wahrscheinlich aber eher unabsichtig, beim
Aufbringen der Mittelmarkierung.
Hier ist genau N/S 0° 00,000"! |
Mitten im Verkehr auf der Straße |
Ein Canelazo mit Angela & Jamie |
Beim Spaziergang sind wir dann auch noch in einen Schokoladenladen
eingekehrt, wo uns viele Sorten der ökologisch-biologischen Produkte angeboten
wurde. Die Firma Pacari hat keine eigenen Plantagen sondern arbeitet mit vielen
kleinen Kakaobauern zusammen und sie ist in allen möglichen Foren zertifiziert,
z.B. auch bei demeter. Die Firma besteht schon seit einigen Jahren und gewinnt
inzwischen auch reihenweise Preise bei Schokoladenwettbewerben.
Inzwischen war es dunkel geworden (Äquator = 12 Stunden hell, 12
Stunden dunkel) und nach einer weiteren Kirche sind wir zurück ins Auto uns zum
Hotel gefahren worden.
Das Hotel Patio Andaluz ist ein aufwändig restauriertes, historisches
Gebäude mit einem tollen Innenhof und sich darum gruppierenden Räumen. Auf der
Galerie im ersten Stock war auch der Eingang zu unserem Zimmer. Im ersten Raum
war das Schlafzimmer, eine Holztreppe nach oben dann ein Wohnzimmer und das
Badezimmer. Nochmal eine halbe Treppe weiter ging es dann noch hoch oben über
dem Innenhof raus auf einen Balkon. Echt sehr schön!
Da wir schon wieder müde waren, sind wir im Hotel essen gegangen,
obwohl wir es diesmal wirklich nicht weit zu anderen Verpflegungsmöglickeiten
gehabt hätten, da das Hotel mitten in der Stadt lag.
Da aber die Abholung für den nächsten Morgen auf ganz schön früh (wieder
weit vor Frühstück) gelegt worden war, weil wir die Transitkarte für Galapagos
noch gebraucht haben, wollten wir keine großen Ausflüge mehr unternehmen.
Zunächst waren wir noch ganz allein in dem schönen Restaurant im
überdachten Innenhof, aber so langsam füllte sich das Lokal mit einheimischen
und anderen ausländischen Gästen und Livemusik gab es auch noch….Ein Mann mit
Gitarre, umhängender Panflöte und Fußtrommel hat abwechselnd eher
melancholische Liebeslieder und dann wieder mitreissende schnelle Stücke
gespielt. Wie man die 3 Instrumente und Singen koordiniert, das bleibt und ein
Rätsel, da steckt sicher jahrelange Übung dahinter!
Zu essen gab es aber natürlich auch was. Neben freiem Wasser,
bekamen wir aus der Küche Plantanenchips mit verschiedenen Saucen, serviert in
ausgehöhlten Amazonas-Tomaten. Bestellt haben wir eine ecuadorianische Ceviche,
die anders als die bisherigen, eher eine flüssige Konsistenz hatte und in sehr
viel Limettensaft angerichtet war, sowie Empanadas mit Käsefüllung. Als
Hauptgericht gab es Arroz mariscos für Stefan mit wahnsinnig viel Meeresgetier
und Lammeintopf für Katja mit ecuadorianischer Sauce. Den Cocosflan als
Nachtisch, den wir uns schon geteilt haben, haben wir nicht mehr ganz
geschafft.
Euer "Dosenkonto" hat aber auch ganz schön Zuwachs bekommen. Weiter viel Erfolg. LG Ute
AntwortenLöschenHallo Ute,
Löschenstimmt. Nummer 4000 wollten wir eigentlich auf Galapagos loggen, aber den hatten wir dann schon mit dem falschen Äquator in Quito. Auch nicht schlimm, passt eigentlich sogar noch besser zu unserem Hobby, die richtige und die falsche Vermesserei :)
Schöne Grüße
S+K