Heute morgen hatten wir wenigstens ein bisschen Zeit uns diesem, wie wir jetzt feststellen konnten, irre guten und umfangreichen Frühstückbuffet im Casa Andina Private Collection in Puno, zu widmen. Also hier gab es mal echt alles, und das auch noch mit Blick auf den See. Sehr schön!
Pünktlich abgeholt wurden wir wieder von Eduardo. Leider ist uns beim Zusammenpacken aufgefallen, dass Katja anscheinend ihren Reisegeldbeutel verloren hat, entweder auf dem Schiff oder im Hotel. Das Hotel hatte keine Informationen über einen gefundenen Geldbeutel und auch die Nachfrage beim Boot ergab leider nichts Positives. Doof, aber selber Schuld....
Nach einem kurzen Stopp oberhalb der Stadt und einem letzten Blick auf den See, sind wir dann in das etwa 1 Stunde entfernte Juliaca gefahren worden, da sich dort der (internationale) Flughafen befindet, an dem allerdings kein einziger internationaler Flug ankommt oder abgeht. Dafür hat er mit 4800m die längste Start- und Landebahn in Südamerika! Die Fahrt war nett, Eduardo war am Steuer und hat den jüngeren Abad den Guide spielen lassen, wobei er ihm aber immer wieder souffliert hat, was er uns erzählen soll. Das war recht kurzweilig.
Am Flughafen angekommen, haben wir dann endlich herausgefunden, wer Eduardo wirklich ist, nämlich der Chef des Unternehmens! So war das also mit "ich weiß nicht, wer euch morgen fährt, das entscheidet die Firma" :)
Abad, Eduardo und Stefan |
Eduardos Agentur, die uns in Puno hervorragend betreut hat |
Der Flug LA2122 war pünktlich, er ist eigentlich ein Flug nach Lima mit Zwischenstopp in Cusco und am Flughafen, der mitten in der Stadt liegt und an dem gleich irre viel Reiseveranstalter ihre Stände haben, hatten wir dann eine Überraschung: obwohl wir ja angekündigterweise heute die Abholung abgesagt hatten weil wir mit "Peruvian Local Friend" eine Tour unternehmen wollten, stand ein Guide mit einem Enchanting Schild am Ausgang. Naja, haben wir erst mal unsere Koffer in den Wagen verladen, uns ein paar Infos zur morgigen Tour, sowie die Bahn- und Buskarten und die Tickets geben lassen, und uns dann auf die Suche nach Evelyn, unserer Begleiterin nach Maras, begeben. Die stand auch am Ausgang, hatte aber ein Schild mit Stefan und Katja in der Hand, das müssen wir irgendwie übersehen haben. Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass Miguel die Koffer in das Hotel bringt und wir sind mit Evelyn auf Tour gegangen.
Bordverpflegung (also das ist wirklich alles, was wir auf dem Flug bekommen haben) |
Landung im Zentrum Cuscos |
Cusco Airport |
Die Salzpfannen waren sehr beeindruckend und wir haben von Evelyn viel über die Entstehung und die Bebauung und Ernte des Salzes erfahren. Schon die Inkas haben hier Salz gewonnen. Der Berg beherbergt ein großes Salzvorkommen, das allerdings mit Erde vermischt ist. Eindringendes Wasser löst das Salz aus dem Boden und befördert es an einer Quelle in etwa der Mitte des Berges als warmes Wasser mit einem erheblichen Salzgehalt (selbst probiert) an die Oberfläche. Die Quelle wurde gefasst und speist über viele kleine Kanäle die Salzpfannen, die genau aufgeteilt verschiedenen Familien gehören, die dort durch das Kanalsystem das salzige Wasser in die Becken einleiten und dort eintrocknen lassen. Durch den sehr hohen Salzgehalt (die Sättigung liegt wohl bei ca. 46%) dauert der Trocknungsvorgang ca. 5 Tage, an den oberen Pfannen. Die Familien oben am Berg zapfen den größten Anteil Wasser ab, so dass unten weniger Wasser ankommt und man damit denn 3-5 Tage länger für eine Salzernte benötigt als oben.
Das Salz muss dann mit einer Art Hammer zerkleinert werden, da sich eine betonharte Salzplatte bildet. Das Salz wird dann gewaschen, getrocknet, gemahlen und mit Jodid versetzt (fordert der Gesetzgeber) bevor es weltweit in den Handel kommt. Alles im Übrigen Frauenarbeit, wie auch die übrige Feldarbeit neben Haus und Kinder (der Mann verdient sein Geld i.d.R. in einem anderen Beruf).
Aus einer "Charge"/Pfanne können drei Salzarten gewonnen werden, zuerst weißes Salz, dann rosa Salz (soll die beste Qualitätsstufe sein) und als drittes und letztes braunes Salz, das nicht für den Verzehr geeignet ist. Letzteres dient als Zusatz zum Tierfutter oder zu medizinische Zwecken. Dann bleibt noch salziges Wasser zurück, das zum Waschen des Salzes verwendet wird, da Frischwasser zu viel Salz aufnehmen würde.
Angeblich werden die Leute, die hier leben und in den Salinen arbeiten, im Schnitt 20 Jahre älter als in Cusco! (Perus älteste Frau ist derzeit 116 Jahre alt, lebt aber in einer Urwaldregion.)
Man sollte noch erwähnen, das Schwindelfreiheit und keine Angst vor Höhe gute Voraussetzungen sind für einen Besuch der Salinen... Zum Teil muss man auf schmalen Graten wandern, die sich zwischen Salzpfanne und Abhang befinden. Absicherungen, wie bei uns in Europa üblich, fehlen hier in der Regel komplett, aber die Einheimischen haben auch keine anderen Wege zur Verfügung.
Die Wege sind nicht breit auch nicht gesichert. |
Zurück Richtung Cusco war es der gleiche Weg, wir haben nur einmal unterwegs angehalten, um noch ein tolles Bild vom heiligen Tal zu machen und Katja ist dann einfach mal ne Runde eingepennt...
Evelyn und der Fahrer haben uns dann am Hotel abgesetzt, wir sind eingecheckt und auf das Zimmer gegangen. Erst dachten wir, dass es ganz nett ist, aber es gab die ganze Zeit ein störendes, immer wiederkehrendes Geräusch. Keine Ahnung woher das kam oder was es war, aber wir haben uns entschlossen, es einfach zu ignorieren und nicht wirken zu lassen. Außerdem gab es auch hier mal wieder zu wenig Handtücher, was wir aber gegen einen Anruf bei der Rezeption und gegen 1 Dollar einfach beheben konnten. Internet war leider wieder gruselig langsam, so dass wir nicht weiter schreiben konnten.
Also haben wir uns entschlossen früh essen zu gehen, um bald in das Bett zu kommen für den frühen Aufbruch nach Machu Picchu. Über Tripadvisor haben wir dann nach einer möglichst nahen Gaststätte gesucht und sind schnell fündig geworden. Also raus aus dem Hotel, Richtung Sonnentempel, ums eck rum, die Straße hoch, an der Kirche vorbei und schon waren wir beimurig-clubbigen Restaurant Sepia. Das ist witzig bemalt, hat schöne Karten an der wand hängen, es gibt auf Nachfrage auch eine Speisekarte auf englisch und mit ein bisschen guten Willen beidseits war die Verständigung gar kein Problem.
Wir haben uns für Wasser und Limonade mit Minze wegen des frühen Aufstehems entschieden, haben aus der Küche erstmal ein paar Kartoffelchips mit frischer Minzesauce bekommen und uns dann für eine Linsensuppe zum Teilen als Vorspeise entschieden. Anschließend gab es einmal gebratenes Hühnchen mit Kartoffeln, Reis und Salat und einmal Linguine mit Hühnchen in einer gelben Sauce. War alles gut, hätte aber noch ein bisschen besser gewürzt sein können. Zum Abschluß dann noch ein Schokoladenvulkan mit Eis für Stefan und Milchreis für Katja.
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Und nichts wie ab ins Bett, Geräusche ignorieren, um 04:50 Uhr würde der Wecker klingeln für den großen Tag mit dem Besuch von Machu Picchu!
Speisekarte Englisch? Habt Ihr eigentlich Euer Spanisch gebraucht bzw. erweitern können?
AntwortenLöschenHallo Ute,
Löschentja, also mit englisch kommt man schon sehr gut weiter, ein paar Brocken spanisch schaden aber nichts und den Rest erledigen Hände und Füße und ein offenes Lächeln :)
Schöne Grüße
S+K