Quer durch Südamerika

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Unsere Reiseroute

Mittwoch, 16. November 2016

Kapitel 23 – gigantisch große Schildkröten

13.11.2016 – Galapagos Inseln, Ecuador

Morgens ist wohl auf der Südseite der Insel, auf der wir uns befinden, in der Regel gutes Wetter und so konnten wir es uns bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein auf der Hotelterrasse mit  Blick aufs Meer zum Frühstück gemütlich machen.

Ständige Frühstücksbeobachter:
Darwin Finken
Blick vom Frühstückstisch






Wir hatten noch genug Zeit, da unser Ausflug ins Hochland erst um 9:00 Uhr starten sollte.
Das Frühstück ist ausgezeichnet, es gibt Eier nach Wahl, Würstchen, gebratenen Speck und Schinken, Kartoffel-Gemüsetaler, ein warmes Fleischgericht, Salami, Müsli, diverse süße Sachen und natürlich Obst. Man braucht schon ein wenig Zeit, um sich durch alles durchzuprobieren.
Neben den Darwinfinken, die überall auf Krümel lauern und auch nicht davor zurückschrecken einem auf den Tisch zu hüpfen, hatten wir auch noch Besuch von unserem ersten Leguan, der unbeeindruckt von den Menschen außen herum über den Fußweg an den Tischen vorbeimarschierte.
Der Weg am Frühstücksbereich

Pünktlich um 9:00 Uhr tauchte dann auch Dario per Wassertaxi auf, um uns abzuholen. Seinen Pickup hatte er am Hafen geparkt und als erster Stopp stand die Darwin-Station auf dem Programm, die den Wissenschaftlern aus aller Welt als Unterkunft und Forschungsstätte dient für die diversen Untersuchungen der Arten und für die Nachzucht von bedrohten Arten.
Schwimmender Leguan
sich sonnender Leguan
"Mocking Bird" (Spottdrossel)
Grashüpfer kündigen die Regenzeit an
Hier kann man die Galapagos-Riesenschildkröte sehen, von der die Inseln Ihren Namen haben. Galapagos heißt auf Deutsch Sattel und bezieht sich auf die Panzerform dieser Schildkröten Art, die an einen Pferdesattel erinnert. Leider existieren hiervon wohl nur noch 100 Exemplare. Drei Schildkrötenarten sind wohl seit Entdeckung der Inseln schon komplett ausgestorben.
Zur Station gehört auch eine Ausstellung, die über die Inseln und die Arbeit der Forscher informiert.
Leider geht mit dem sinkenden Ölpreis der Regierung das Geld aus und so ist sich die Darwin-Station komplett von Spenden abhängig und von Geldmitteln der Länder, die Forscher hierhin entsenden. Entsprechend ist wohl auch die Zahl der anwesenden Forscher in den letzten Jahren stark zurückgegangen.
Nachdem hier die Sonne herunter brannte und es recht warm war, ging die Fahrt nun weiter ins Hochland. Wobei Hochland auf dem ehemaligen Vulkan eine Höhe von etwa 600 Metern bedeutet. Aber hier fangen sich die Wolken und Nebel vom Pazifik und es ist angenehm kühl, aber dafür ist es auch immer etwas feucht, aber es regnet nicht wirklich und die Bäume und Pflanzen beziehen ihr Wasser aus der nebligen Luft.
Wilder Galapagos-Kaffee (nicht nutzbar)
Schildkröte auf der Straße
Hier darf man zwei tiefe Löcher, genannt „The Twins“,  besichtigen, die durch den Einsturz eines Lavatunnels entstanden sind. Die Löcher sind erstaunlich tief, d.h. dass die Tunnel und damit die Magmamenge sehr groß gewesen sein muss, die hier durchgeflossen ist. Da die beiden Löcher zu beiden Seiten der Straße liegen, kann man davon ausgehen, dass die einzige Verbindungsstraße zwischen Nord- und Südseite der Insel irgendwann in der Zukunft mal eine Brücke benötigt, wenn die beiden Löcher mal zu einem großen „Zusammenwachsen“ und das Stück dazwischen auch noch eingestürzt ist.

Nachdem wir die eingestürzte Variante eines Lavatunnels besucht haben, stand als nächstes ein noch intakter Tunnel auf dem Programm. Es gibt hier zwei Varianten, die komplette Durchquerung (ca. 400m) mit einen Stück auf dem man auf allen vieren durchkriechen muss und einem Geröllfeld oder man schaut sich gemütlich nur ein Stück an, bei dem der Lavatunnel mehr als 5m hoch ist. Wir haben uns dann für die einfache Variante entschieden.
Unseren ersten Lavatunnel hatten wir schon auf Maui/Hawaii besucht, aber dieser hier beeindruckt durch seine Größe. Lavatunnel entstehen, wenn Magma Richtung Meer fließt und an der Oberfläche die Magma abkühlt und fest wird. Wenn durch Veränderung der Aktivität des Vulkans und durch Gase, die sich in der Magma befinden, der Strom versiegt, kommt es vor, dass die Magma aus dem Tunnel heraus fließt oder gedrückt wird, die abgekühlte Deckschicht aber bestehen bleibt und sich damit ein Tunnel bildet. Diese Art Tunnel gibt es wohl überall auf der Insel und aus der Luft sieht man wohl auch sehr viele Löcher, bei denen der Tunnel eingestürzt ist.
Chinoa-Baum (Rinde enthält Chinin)


Jetzt ging es aber zu den frei lebenden Riesenschildkröten. Im Hochland kann man die überall sehen, auf der Straße, auf den Feldern, bei den Bewohnern im Vorgarten… Aber es gibt ein Gebiet, in dem man herumlaufen darf. Einzige Bedingungen sind: man muss mind. 2 m Abstand halten zu den Schildkröten und man darf sie natürlich nicht füttern oder mit dem Foto anblitzen. Die Schildkröten gehören der Regierung und sie dürfen sich überall frei bewegen, man darf sie nicht einsperren oder festhalten.
Es gibt zwar einen Stacheldrahtzaun um das Gelände herum, der aber nicht die Schildkröten aufhalten soll, sondern die Menschen. Der Zaun markiert die Grenze zum Nationalpark, der 97% der Insel ausmacht und den man nur mit Sondergenehmigung betreten darf. Aber wer einen festen Panzer hat, den stören Zäune ohnehin nicht.
Zu sehen bekommt man Schildkröten ab ca. 15 Jahre Alter, die sind noch relativ „klein“, ausgewachsen sind die mit ca. 60 Jahren. Die jüngeren Exemplare halten sich im Schutzgebiet in der Nähe des Meeres auf und kommen erst wenn sie größer sind ins Hochland zur Nahrungssuche. Frisch geschlüpfte Riesenschildkröten haben wohl eine Größe von ca. 5 cm.
Wir haben auch Exemplare gesehen die über 140 Jahre alt sind. Die „Jahresringe“, die man auf den Panzerplatten sieht verschwinden oder verwittern mit der Zeit und wenn man diese nicht mehr sieht, ist die Schildkröte mind. 140 Jahre alt. Man kann sich den Schildkröten tatsächlich bis auf 2m nähern, ohne dass sie sich irgendwie gestört fühlen. Kommt ihnen doch mal einer Näher, ziehen sie ihren Kopf ein.

Nach dem Rundgang durchs Schildkrötengebiet gab es ein Mittagessen in einem dort befindlichen Lokal. Hier darf man nur nach Voranmeldung essen gehen. Auf Galapagos ist alles behördlich geregelt, was man machen darf und was nicht. Und das gilt gleichermaßen für Touristen und für Einheimische. Für ein Touristen-, Ausflugslokal, in dem eigentlich nur geführte Touren Rast machen können, war das Essen erstaunlich gut. Es gab nur zwei Gerichte zur Auswahl, wir haben uns für Fisch entschieden, was hier bedeutet Thunfisch mit Kartoffeln und Gemüse. Als Appetithappen gab es Crostinies mit Thunfischcreme. Das Essen war sehr gut gewürzt, Fisch und Soße schmackhaft und auch optisch wurde das Essen sehr gut präsentiert. Hier hat die örtliche Agentur, die für die Auswahl des Lokals verantwortlich war, eine sehr gute Entscheidung getroffen.

Nach dem Essen ging es wieder zurück in die Stadt. Unser Guide hatte uns am Zugang zur Turtuga Bay (einem Strand) abgesetzt. Hier gibt es erst mal eine Zugangskontrolle bei der man sich An- und auch wieder Abmelden muss. Man wird belehrt was man alles nicht machen darf (vor allem nicht die markierten Wege verlassen) und kann dann auf einem gut ausgebauten Weg Richtung Strand laufen. Auf halben Weg liegt ein Cache, den man bequem vom Weg aus erreichen und loggen kann. Wir haben uns dann aber auch auf Grund des Wetters zum Umkehren entschieden und sind zu unserem Hotel zurück.
Wir wollten dann noch einen Abstecher zum „Deutschen Strand“ (Playa Alemana) machen, waren kurz in unserem Bungalow, um unsere Sachen abzulegen und als wir wieder heraus gekommen sind, hat es grade angefangen zu regnen. Wir haben dann kurzfristig unsere Pläne geändert und sind an die Hotelbar und haben lieber einen kühlen Drink genommen und darauf gewartet, dass der Regen wieder aufhört.
Noch ein Leguan am Hotel
Fast schon ausgestorben,
aber dann wurde der Verzehr verboten.
Dann gab es wieder die Entscheidung zwecks Essen zu treffen. Diesmal hatten wir ja wenigstens das langsame WLAN des Hotels zur Verfügung und konnten einen Blick in Tripadvisor werfen. Das Restaurant des Hotels kommt bei den Bewertungen nicht so gut weg, also haben wir uns wieder für die Überfahrt in den Ort entschieden, dauert schließlich keine 5 Minuten und kostet ja auch nur 1 USD pro Person (über Tag eigentlich nur 80 Cent, aber die 20 Cent Rückgeld bekommt man als Tourist meist nur Anfrage zurück). Allerdings war heute Sonntag und anscheinend ist das eher ein laaangsamer Tag auf Galapagos. Am Morgen waren auch viele Gäste abgereist und alles war sehr still, so war auch kein Taxi mehr da und wir mussten etwas warten.
Da das La Garrapata am Sonntag wohl geschlossen ist, sind wir schräg gegenüber zur nächsten Empfehlung, dem Isla Grill. Dort wird auf einem großen Grill alles mögliche zubereitet und es gab auch ecuadorianischen Wein. Da wir den noch nicht versucht hatten, haben wir uns eine Flasche Merlot-Cabernet Sauvignon bestellt und haben da ein sehr süffiges Weinchen bekommen. Dazu gab es einmal Thunfisch und Garnelen mit einer Drei-Pfeffer-Sauce und einmal gegrilltes Rind mit Garnelen, beides supergut! Da wir keine Vorspeise hatten, gab es noch zum Abschluss eine Art Schokoladenfondue mit ecuadorianischer Schokolade und einer Schüssel voll Obststücken. Hmmmm….
Total müde und gut gesättigt sind wir dann wieder ans Pier, wo ein Seelöwe gemütlich auf einer Bank geschlummert hat, im Wasser diesmal neben den kleinen Haien auch ein Rochen unterwegs war und es wegen des sonntags ansonsten auch sehr ruhig war. Auch ein Taxi war bald zur Stelle und wir konnten zu einem letzten kleinen Absacker vor dem zu Bett gehen wieder zum Angermeyer übersetzen.
Haie (ca. 50cm lang)
Minimanta (leider abgetaucht)
Entspannung pur...
Cuba Libre (besser mit extra Falsche Cola)
Morgen war dann ein wieder etwas früherer Ausflugstag angesetzt mit einer Yachtfahrt, Tierbeobachtungen und Schnorcheln.


2 Kommentare:

  1. Ach ist das alles schön mit den ganzen Tierchen ....

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    1. Ja, jetzt ist das noch schön...in kurzer Zeit beginnt die Regenzeit und dann kommen wohl die Insekten. Die isst man dann der Einfachheit halber wohl mit oder man isst eher nichts.

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