13.11.2016 – Galapagos Inseln, Ecuador
Morgens ist wohl auf der Südseite der Insel, auf der wir uns
befinden, in der Regel gutes Wetter und so konnten wir es uns bei angenehmen
Temperaturen und Sonnenschein auf der Hotelterrasse mit Blick aufs Meer zum Frühstück gemütlich
machen.
Ständige Frühstücksbeobachter: Darwin Finken |
Blick vom Frühstückstisch |
Wir hatten noch genug Zeit, da unser Ausflug ins Hochland erst um 9:00 Uhr starten sollte.
Das Frühstück ist ausgezeichnet, es gibt Eier nach Wahl,
Würstchen, gebratenen Speck und Schinken, Kartoffel-Gemüsetaler, ein warmes
Fleischgericht, Salami, Müsli, diverse süße Sachen und natürlich Obst. Man
braucht schon ein wenig Zeit, um sich durch alles durchzuprobieren.
Neben den Darwinfinken, die überall auf Krümel lauern und
auch nicht davor zurückschrecken einem auf den Tisch zu hüpfen, hatten wir auch
noch Besuch von unserem ersten Leguan, der unbeeindruckt von den Menschen außen
herum über den Fußweg an den Tischen vorbeimarschierte.
Der Weg am Frühstücksbereich |
Pünktlich um 9:00 Uhr tauchte dann auch Dario per Wassertaxi
auf, um uns abzuholen. Seinen Pickup hatte er am Hafen geparkt und als erster
Stopp stand die Darwin-Station auf dem Programm, die den Wissenschaftlern aus
aller Welt als Unterkunft und Forschungsstätte dient für die diversen Untersuchungen
der Arten und für die Nachzucht von bedrohten Arten.
Schwimmender Leguan |
sich sonnender Leguan |
"Mocking Bird" (Spottdrossel) |
Grashüpfer kündigen die Regenzeit an |
Zur Station gehört auch eine Ausstellung, die über die
Inseln und die Arbeit der Forscher informiert.
Leider geht mit dem sinkenden Ölpreis der Regierung das Geld
aus und so ist sich die Darwin-Station komplett von Spenden abhängig und von
Geldmitteln der Länder, die Forscher hierhin entsenden. Entsprechend ist wohl
auch die Zahl der anwesenden Forscher in den letzten Jahren stark
zurückgegangen.
Nachdem hier die Sonne herunter brannte und es recht warm
war, ging die Fahrt nun weiter ins Hochland. Wobei Hochland auf dem ehemaligen
Vulkan eine Höhe von etwa 600 Metern bedeutet. Aber hier fangen sich die Wolken
und Nebel vom Pazifik und es ist angenehm kühl, aber dafür ist es auch immer
etwas feucht, aber es regnet nicht wirklich und die Bäume und Pflanzen beziehen
ihr Wasser aus der nebligen Luft.
Wilder Galapagos-Kaffee (nicht nutzbar) |
Schildkröte auf der Straße |
Nachdem wir die eingestürzte Variante eines Lavatunnels
besucht haben, stand als nächstes ein noch intakter Tunnel auf dem Programm. Es
gibt hier zwei Varianten, die komplette Durchquerung (ca. 400m) mit einen Stück
auf dem man auf allen vieren durchkriechen muss und einem Geröllfeld oder man
schaut sich gemütlich nur ein Stück an, bei dem der Lavatunnel mehr als 5m hoch
ist. Wir haben uns dann für die einfache Variante entschieden.
Unseren ersten Lavatunnel hatten wir schon auf Maui/Hawaii
besucht, aber dieser hier beeindruckt durch seine Größe. Lavatunnel entstehen,
wenn Magma Richtung Meer fließt und an der Oberfläche die Magma abkühlt und
fest wird. Wenn durch Veränderung der Aktivität des Vulkans und durch Gase, die
sich in der Magma befinden, der Strom versiegt, kommt es vor, dass die Magma
aus dem Tunnel heraus fließt oder gedrückt wird, die abgekühlte Deckschicht
aber bestehen bleibt und sich damit ein Tunnel bildet. Diese Art Tunnel gibt es
wohl überall auf der Insel und aus der Luft sieht man wohl auch sehr viele
Löcher, bei denen der Tunnel eingestürzt ist.
Chinoa-Baum (Rinde enthält Chinin) |
Jetzt ging es aber zu den frei lebenden Riesenschildkröten. Im Hochland kann man die überall sehen, auf der Straße, auf den Feldern, bei den Bewohnern im Vorgarten… Aber es gibt ein Gebiet, in dem man herumlaufen darf. Einzige Bedingungen sind: man muss mind. 2 m Abstand halten zu den Schildkröten und man darf sie natürlich nicht füttern oder mit dem Foto anblitzen. Die Schildkröten gehören der Regierung und sie dürfen sich überall frei bewegen, man darf sie nicht einsperren oder festhalten.
Es gibt zwar einen Stacheldrahtzaun um das Gelände herum,
der aber nicht die Schildkröten aufhalten soll, sondern die Menschen. Der Zaun
markiert die Grenze zum Nationalpark, der 97% der Insel ausmacht und den man
nur mit Sondergenehmigung betreten darf. Aber wer einen festen Panzer hat, den
stören Zäune ohnehin nicht.
Zu sehen bekommt man Schildkröten ab ca. 15 Jahre Alter, die
sind noch relativ „klein“, ausgewachsen sind die mit ca. 60 Jahren. Die jüngeren
Exemplare halten sich im Schutzgebiet in der Nähe des Meeres auf und kommen
erst wenn sie größer sind ins Hochland zur Nahrungssuche. Frisch geschlüpfte
Riesenschildkröten haben wohl eine Größe von ca. 5 cm.
Wir haben auch Exemplare gesehen die über 140 Jahre alt
sind. Die „Jahresringe“, die man auf den Panzerplatten sieht verschwinden oder
verwittern mit der Zeit und wenn man diese nicht mehr sieht, ist die
Schildkröte mind. 140 Jahre alt. Man kann sich den Schildkröten tatsächlich bis
auf 2m nähern, ohne dass sie sich irgendwie gestört fühlen. Kommt ihnen doch
mal einer Näher, ziehen sie ihren Kopf ein.
Nach dem Rundgang durchs Schildkrötengebiet gab es ein
Mittagessen in einem dort befindlichen Lokal. Hier darf man nur nach
Voranmeldung essen gehen. Auf Galapagos ist alles behördlich geregelt, was man
machen darf und was nicht. Und das gilt gleichermaßen für Touristen und für
Einheimische. Für ein Touristen-, Ausflugslokal, in dem eigentlich nur geführte
Touren Rast machen können, war das Essen erstaunlich gut. Es gab nur zwei
Gerichte zur Auswahl, wir haben uns für Fisch entschieden, was hier bedeutet
Thunfisch mit Kartoffeln und Gemüse. Als Appetithappen gab es Crostinies mit Thunfischcreme. Das Essen war sehr gut gewürzt, Fisch und
Soße schmackhaft und auch optisch wurde das Essen sehr gut präsentiert. Hier
hat die örtliche Agentur, die für die Auswahl des Lokals verantwortlich war,
eine sehr gute Entscheidung getroffen.
Nach dem Essen ging es wieder zurück in die Stadt. Unser
Guide hatte uns am Zugang zur Turtuga Bay (einem Strand) abgesetzt. Hier gibt
es erst mal eine Zugangskontrolle bei der man sich An- und auch wieder Abmelden
muss. Man wird belehrt was man alles nicht machen darf (vor allem nicht die
markierten Wege verlassen) und kann dann auf einem gut ausgebauten Weg Richtung
Strand laufen. Auf halben Weg liegt ein Cache, den man bequem vom Weg aus
erreichen und loggen kann. Wir haben uns dann aber auch auf Grund des Wetters
zum Umkehren entschieden und sind zu unserem Hotel zurück.
Wir wollten dann noch einen Abstecher zum „Deutschen Strand“
(Playa Alemana) machen, waren kurz in unserem Bungalow, um unsere Sachen
abzulegen und als wir wieder heraus gekommen sind, hat es grade angefangen zu
regnen. Wir haben dann kurzfristig unsere Pläne geändert und sind an die
Hotelbar und haben lieber einen kühlen Drink genommen und darauf gewartet, dass
der Regen wieder aufhört.
Noch ein Leguan am Hotel |
Fast schon ausgestorben, aber dann wurde der Verzehr verboten. |
Da das La Garrapata am Sonntag wohl geschlossen ist, sind
wir schräg gegenüber zur nächsten Empfehlung, dem Isla Grill. Dort wird auf
einem großen Grill alles mögliche zubereitet und es gab auch ecuadorianischen
Wein. Da wir den noch nicht versucht hatten, haben wir uns eine Flasche
Merlot-Cabernet Sauvignon bestellt und haben da ein sehr süffiges Weinchen
bekommen. Dazu gab es einmal Thunfisch und Garnelen mit einer
Drei-Pfeffer-Sauce und einmal gegrilltes Rind mit Garnelen, beides supergut! Da
wir keine Vorspeise hatten, gab es noch zum Abschluss eine Art
Schokoladenfondue mit ecuadorianischer Schokolade und einer Schüssel voll
Obststücken. Hmmmm….
Total müde und gut gesättigt sind wir dann wieder ans Pier,
wo ein Seelöwe gemütlich auf einer Bank geschlummert hat, im Wasser diesmal
neben den kleinen Haien auch ein Rochen unterwegs war und es wegen des sonntags
ansonsten auch sehr ruhig war. Auch ein Taxi war bald zur Stelle und wir
konnten zu einem letzten kleinen Absacker vor dem zu Bett gehen wieder zum
Angermeyer übersetzen.
Haie (ca. 50cm lang) |
Minimanta (leider abgetaucht) |
Entspannung pur... |
Cuba Libre (besser mit extra Falsche Cola) |
Ach ist das alles schön mit den ganzen Tierchen ....
AntwortenLöschenJa, jetzt ist das noch schön...in kurzer Zeit beginnt die Regenzeit und dann kommen wohl die Insekten. Die isst man dann der Einfachheit halber wohl mit oder man isst eher nichts.
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